Wien - 5000 Gäste wurden erwartet, 14.000 kamen: Die Veranstaltung Kranensee in der Seestadt Aspern führte am Samstagabend zu einem Verkehrschaos. Die U2 war heillos überlaufen, mehrere Dutzend Polizisten mussten die Passagiere blockweise in die Stationen lassen.

Für eine halbe Stunde verwandelte sich das weitläufige Gelände rund um das ehemalige Flugfeld in der Donaustadt in eine Freiluft-Bühne: eine eigens komponierte Symphonie diente als musikalische Untermalung, die Geschichte des Areals als Inspiration und eine kunterbunte Lichtshow setzten das Gesamtpaket ins rechte Licht.

Licht und Musik

Die derzeit aktiven 42 Kräne standen dabei im Fokus. Die Idee: Tagsüber Schwerarbeiter, abends Künstler. 15 von ihnen waren mit "echten" Kranführern besetzt, die sie im Takt der Musik über den sich verdunkelnden Nachthimmel schwenkten. Alle wurden mit Licht bespielt und waren Teil der Darbietung - ob Haupt-, Neben- oder Statistenrolle.

Das gesamte Konzept wurde eigens für diesen Anlass kreiert und spannte einen weiten Bogen von der klassischen Orchestermusik hin zu urbanen Club-Sounds. Auch wenn elektronische Elemente eine wichtige Rolle spielten, kamen für die Orchesteraufnahmen 24 Musiker zum Einsatz, so Komponist Florian C. Reithner. Vier Künstler zeichneten für das Ereignis verantwortlich, allen voran der Dornbirner Stefan Kainbacher. Er hat unter anderem bereits eine 45 Meter lange Schneeskulptur auf 2.700 Metern Seehöhe entworfen.

Private Sponsoren

Die Kosten für die Darbietung übernahmen private Sponsoren. Die imposanten Haupt- und Nebendarsteller aus Stahl werden nun übrigens sukzessive abgebaut, da sich die Arbeiten immer mehr ins Innere der mit Hilfe der Kräne errichteten Gebäude verlagern, erläuterte die Marketing-Verantwortliche Cornelia Bredt im APA-Gespräch. "Kranensee" war sozusagen ein Abschiedsevent. (APA/moe, derStandard.at, 16.2.2014)