Häufiger Grund für einen MBA: Die Karriere soll wieder mehr Schwung aufnehmen.

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Neuer Schwung für die eigene Karriere ist der häufigste Grund für ein MBA-Studium. Und das soll vor allem durch die internationale Erfahrung, die während eines MBA-Programms gesammelt wird, erreicht werden. Nur etwa die Hälfte der MBA-Teilnehmer arbeiten auf eine Gehaltssteigerung hin. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit steht nur bei rund einem Viertel als berufliche Perspektive nach Abschluss auf dem Plan. Zu diesen Ergebnissen kommt die MBA-Trend-Erhebung des Staufenbiel-Instituts.

Einen Studienplatz an der Wunsch-Business-School zu bekommen ist nicht immer ganz einfach. So wurden an der britischen Durham University Business School nur zehn Prozent der knapp 500 Bewerber aufgenommen. Mit Abstand die meisten Bewerber (rund 3500) gab es im letzten Jahr an der spanischen IE Business School, aber immerhin konnten sich rund 20 Prozent über eine Teilnahme an einem MBA-Programm freuen.

Aus der eigenen Tasche

Bei der Finanzierung müssen die meisten Teilnehmer tief in die eigene Tasche greifen. Bei rund der Hälfte der Studierenden gibt es aber auch eine finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber. Durchschnittlich müssen MBA-Teilnehmer für Programme an europäischen Business-Schools zwischen 20.000 und 50.000 Euro hinlegen, in den USA rund 80.000 Euro. Begründet werden die höheren Studiengebühren mit der längeren Programmdauer in den USA.

In Europa dauern Vollzeitprogramme im Schnitt zwölf Monate, in den USA sind 24 Monate für ein Vollzeitprogramm keine Seltenheit. Was die Dauer betrifft, geht der Trend, so die Erhebung, in Richtung Accelerated Programs, bei denen einschlägige Berufserfahrungen angerechnet werden, wodurch die Studiendauer verkürzt werden kann.

Ein Bachelor-Abschluss ist für Business-Schools in Deutschland unbedingt erforderlich. Im gesamten europäischen Raum zählt vorrangig die Berufserfahrung. Und hier bringen die Teilnehmer im Durchschnitt sechs Jahre mit. Einen Masterabschluss verlangen nur die wenigsten MBA-Anbieter.

Noch immer weniger Frauen

Weibliche Teilnehmer holen zwar auf, sind aber bei den meisten Programmen in der Minderheit. Im europäischen Vergleich haben nur drei Prozent der MBA-Programme einen Frauenanteil über 50 Prozent. Ein Drittel der Programme hat weniger als 30 Prozent weibliche Teilnehmer.

Auch wenn die Gehaltssteigerungen nicht die vorrangige Motivation für ein MBA-Programm sind, so macht sich der Abschluss dennoch bezahlt. Europaweit führt das IMD (International Institute for Management Development), eine private Wirtschaftshochschule in Lausanne (CH). Absolventen gaben an, nach Abschluss über 100.000 Euro Basisgehalt zu beziehen. Mit einem durchschnittlichen Basisgehalt von 92.000 Euro liegen Absolventen der Universität Sankt Gallen an zweiter Stelle. Im Vergleich mit den USA sind die Basisgehälter von Absolventen europäischer Business-Schools teilweise sogar höher. Das liege aber daran, dass in den USA zum Teil deutlich höhere Boni ausgezahlt werden. (ost, DER STANDARD, 19.02.2014)