Wien - Ein offizielles Statement der österreichischen Regierung zur Beteiligung am EU-Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik steht derzeit noch aus. Der französische Botschafter in Wien, Stephane Gompertz, rechnet jedoch mit einem "sehr begrenzten" Engagement, wie er am Donnerstagabend vor Journalisten in Wien erklärte.

In einem ersten Schritt wurden diese Woche sechs österreichische Offiziere in das Hauptquartier der Mission in der griechischen Stadt Larissa verlegt, deren Evaluierungen Entscheidungsgrundlage für eine Teilnahme sein sollen. Das bestätigte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer gegenüber dem Standard. Die Beratungen über das Engagement Österreichs in dem Krisenland sind noch im Gange, Außen- und Verteidigungsministerium prüfen derzeit die militärische Machbarkeit und strategische Sinnhaftigkeit einer Beteiligung.

800 Soldaten der EU

Österreich könnte einen "sehr nützlichen" Beitrag leisten, betonte der französische Botschafter und strich die Leistungen der Alpenrepublik während der EUFOR-Mission im Tschad positiv hervor. Gleichzeitig meinte er, dass es in Zentralafrika "etwas sehr Begrenztes" geben werde, wenngleich er weiterhin hoffe, dass sich Österreich in größerem Ausmaß an der am Montag auch rechtlich beschlossenen "EUFOR RCA" beteiligen werde.

"Wir brauchen mehr Truppen", betonte Gompertz. Derzeit befinden sich 1.600 französische Soldaten und eine rund 4.000 Mann zählende afrikanische Truppe in der Zentralafrikanischen Republik (CAR), bis zu 800 Soldaten aus der Europäischen Union sollen den Einsatz ab März verstärken. Ihre Tätigkeit wird sich anfänglich auf die Umgebung rund um die Hauptstadt Bangui beschränken, wie der Kommandant der EU-Truppe, Philippe Ponties, erklärte.

Gompertz, ehemaliger Direktor der Afrika-Abteilung im französischen Außenministerium und langjähriger Botschafter in Äthiopien, sagte, dass Bangui bereits "mehr oder weniger sicher und stabil" sei. Es gehe in der Folge aber auch darum, die Straße zur Grenze Richtung Kamerun zu kontrollieren, um eine konstante Versorgung zu ermöglichen. (red/APA, 14.2.2014)