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Rand Paul

Foto: AP Photo/Charles Dharapak

Wie der Vater, so der Sohn. Im Falle der Familie Paul gilt das zwar für die Wahl des Berufes, allerdings nicht für die politische Kompromissfähigkeit. Der 51-jährige US-Senator Rand Paul ist gerade dabei, seinem Vater Ron Paul, libertäres Urgestein, den Rang abzulaufen und sich als Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Jahr 2016 in Position zu bringen.

Das versuchte der Vater zwar in den Jahren 2008 und 2012 ebenfalls schon und blieb mit seinen Vorstellungen von Minimalstaat und Eigenverantwortung der US-Bürger erfolglos. Im Gegensatz zu ihm hat Sohn Rand allerdings nun keine Berührungsängste mit der Tea Party und daher die besseren Karten.

Aufgewachsen als drittes von fünf Kindern in einer kleinen Stadt in Texas studierte Rand Paul zunächst an der Baylor University, wo er laut GQ-Magazin Mitglied der "NoZe"-Bruderschaft war, die mit blasphemischen Scherzen die baptistische Erziehung auf dem Campus auf die Schaufel nahm. Danach absolvierte er Medizinstudium und Facharztausbildung an der Duke University. Seither führt der verheiratete Vater dreier Söhne eine eigene Augenarztpraxis.

Erst 2010 wagte er den Schritt in die Politik, kandidierte für einen Senatssitz in Kentucky und zog nach einem eindeutigen Sieg in den US-Kongress ein. Die libertäre Prämisse von einer selbstregulierenden Marktwirtschaft verfolgt Rand ebenso wie sein Vater, in gesellschaftspolitischen Fragen ist er jedoch deutlich konservativer. So tritt er beispielsweise gegen die Legalisierung von Marihuana auf. Auch im politischen Diskurs mit seinen Mitbewerbern scheint Rand weniger ideologisiert zu sein. Obwohl er außenpolitische US-Interventionen aller Art ablehnt, votierte er für Sanktionen gegen den Iran.

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Rand Paul durch seine 13-stündigen Filibuster-Rede 2013, mit der er die Ernennung von John Brennan zum CIA-Chef verzögerte. Damals kritisierte er den Einsatz von Drohnen gegen US-Bürger und gab sich kämpferisch: "Ich werde nicht still sitzen und dem Präsidenten dabei zusehen, wie er unsere Verfassung zerfetzt."

Jetzt will Paul mit einer Klage gegen Barack Obama und die NSA Stimmung machen - für die Bürgerrechte, sich und seine Präsidentschaftsambitionen. Wikileaks-Gründer Julian Assange hat er schon überzeugt. Der gab zu Protokoll, dass er ein großer Bewunderer von Paul sei. (Teresa Eder, DER STANDARD, 14.2.2014)