Köln - Mitarbeiterinnen der Frauenrechtlerin und "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer haben sich hinter ihre Chefin gestellt, die wegen Steuerhinterziehung medial unter Beschuss steht. Die sechs Frauen sprechen in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung von einer "gezielten Demontage einer unbequemen Person". Sie seien es leid, dass dabei "mit Lügen, Halbwahrheiten und Behauptungen gearbeitet wird".

Schwarzer (71) wird aktuell teils heftig kritisiert wegen eines Kontos in der Schweiz, dessen Existenz sie erst 2013 dem Finanzamt offenbarte. Daraufhin zahlte sie nach eigenen Angaben für zehn Jahre 200.000 Euro Steuern plus Zinsen nach.

Damit habe sie ihren Fehler "im Rahmen der geltenden Gesetze gelöst", betonen ihre Mitarbeiterinnen. Mit der Zeitschrift "Emma" habe das wenig zu tun, doch die "Schwarzer-Vernichtungswelle" rolle auch über das Blatt hinweg. Die Unterzeichnerinnen, die nach eigenen Angaben seit Jahren mit Schwarzer zusammenarbeiten, loben deren Durchhaltevermögen, sie sei "das Herz der Emma": "Keine von uns möchte, dass sie aufhört."

Hintergrund

Nachdem der Fall vom deutschen Wochenmagazin "Der Spiegel" Anfang Februar publik gemacht wurde, reagierte Alice Schwarzer mit einer Stellungnahme, in der sie das Medium als Überbringer der Nachricht stark angriff. Sie witterte sogar "politisches Interesse" an der Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte, da sie nun mit der Emma eine Kampagne gegen Prostitution angezettelt habe. (APA/red, dieStandard.at, 10.2.2014)