Melbourne/Tokio - In wenigen Jahren wird es in Australien praktisch kein großes Werk eines weltweiten Autobauers mehr geben. Nach General Motors und Ford kündigte Toyota am Montag an, seine Autoproduktion wegen der hohen Kosten und starken Landeswährung Ende 2017 einzustellen. Trotz vieler Bemühungen lohne es sich nicht mehr, in Australien Wagen zu produzieren.

Rund 2.500 Arbeitsplätze bei Toyota sowie zahlreiche weitere Stellen bei Zulieferern sind von der Schließung betroffen. Der japanische Autohersteller hatte vor mehr als einem halben Jahrhundert mit der Produktion von Fahrzeugen in Australien begonnen.

Einstmals verfügte das Land über eine sehr lebendige Autoindustrie. Während 2004 noch mehr als 400.000 Wagen hergestellt wurden, verließen 2012 nur noch wenig mehr als 200.000 Fahrzeuge die Bänder. Statt in Australien produzieren nun viele Anbieter beispielsweise in Indonesien, wo niedrigere Kosten und eine wachsende Mittelschicht locken.

Die Opel-Mutter GM hatte im Dezember bekanntgegeben, Ende 2017 ihre Fabriken zu schließen und dies mit den hohen Produktionskosten und dem harten Wettbewerb auf dem kleinen Markt begründet. Im Mai hatte Ford aus ähnlichen Gründen seinen Rückzug zu Ende 2016 angekündigt. Die Toyota-Entscheidung dürfte nun den Druck auf die konservative Regierung von Ministerpräsident Tonoy Abbott weiter erhöhen. Die Wirtschaft des Landes ist bereits vom abflauenden Boom in der Bergbau-Branche belastet. (APA, 10.2.2014)