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Die Tirolerin Nina Reithmayer startet in Sotschi schon zum dritten Mal bei Olympischen Spielen.

Foto: EPA/Tobias Hase

Krasnaja Poljana - "Ich fühle mich auf der Bahn sehr wohl, und vielleicht passiert wieder das kleine Wunder wie in Vancouver." Vor vier Jahren holte Nina Reithmayer Rodel-Silber. Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Heuer wurde die Tirolerin im Weltcup zweimal Fünfte, ehe sie sich bei einem Sturz in Königssee im Jänner einen Innenbandriss im Knie zuzog. Nun bietet ihr eine Karbonschiene die nötige Stütze. Die 29-Jährige ist bereit für ihren dritten olympischen Einsatz.

"Ich bin nicht als Touristin nach Sotschi gefahren. Ich will mit einer Medaille heimfahren - Punkt", sagt die Innsbruckerin. Eine Medaille ist freilich in der erstmals bei Spielen ausgetragenen Teamstaffel am Donnerstag realistischer. Im Einsitzer will Reithmayer aber natürlich auch "vier hammermäßig gute Läufe" absolvieren.

In Miriam Kastlunger und Birgit Platzer sind zwei weitere Österreicherinnen im Sanking Sliding Center von Krasnaja Poljana dabei. Für die beiden Olympia-Debütantinnen geht es am Montag und Dienstag vor allem ums Erfahrungsammeln. Die 20-jährige Tirolerin Kastlunger setzt sich einen Top-15-Platz als Ziel. Die 21-jährige Oberösterreicherin Platzer will "vier gute Läufe fahren" und im Ziel zufrieden sein. "Top 15 wäre die Draufgabe." Großen Respekt hat das Trio wie die internationale Konkurrenz vor der schwierigen Bahn mit drei Bergauf-Passagen. Die Schlüsselstelle ist die Kurve fünf mit einem langen Aufwärtsstück unmittelbar danach. "Bei der Kurve kannst du nicht auf dein Bauchgefühl hören. Du musst komplett gegen deinen Instinkt arbeiten", sagt Routinier Reithmayer.

Wenngleich Dreifacherfolge nicht mehr auf der Tagesordnung stehen, so wird der Sieg wieder einmal über eine deutsche Rodlerin führen. Topfavoritin ist Natalie Geisenberger. Die Bayerin gewann heuer sieben von acht Weltcupbewerben. Tatjana Hüfner, Olympiasiegerin 2006 und 2010, ist die erste Jägerin. Mit ihrer Teamkollegin verbindet die 30-Jährige keine innige Freundschaft. "Wir lassen uns gegenseitig leben, aber viel mehr passiert zwischen uns nicht", sagt Hüfner.

Geisenberger will sich nicht unter Druck setzen lassen. "Ich habe in Vancouver Bronze gewonnen und war bei der Medaillenvergabe dabei. Das will ich noch einmal erleben." Die 26-Jährige könnte für den fünften deutschen Olympiasieg im Damen-Rodeln in Folge sorgen. Mit der Südtirolerin Gerda Weißensteiner gewann vor 20 Jahren zuletzt eine Nicht-Deutsche. Zwei Jahre davor hatte Doris Neuner für Österreich Gold geholt. (APA, sid, rie, DER STANDARD, 10.2.2014)