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Demonstranten auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz in Kiew.

Foto: REUTERS/Gleb Garanich

Kiew/Moskau - Die EU-Außenminister werden der Ukraine bei einem Treffen am Montag in Brüssel erneut Hilfe und Unterstützung bei der Lösung ihrer politischen Krise anbieten. Die Minister würden vorerst auch darauf verzichten, mit Sanktionen gegen Präsident Viktor Janukowitsch zu drohen, sagten EU-Diplomaten. Die EU stehe bereit, das Land auf dem Weg zu mehr Demokratie zu unterstützen, hieß es.

Ungewiss blieb zunächst, ob die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton einen Plan zur Wirtschaftshilfe für die Ukraine vorlegen wird. Die Minister werden auch über den Einsatz einer EU-Truppe in der Zentralafrikanischen Republik entscheiden. Auch Österreich prüft eine Beteiligung an der EU-Mission. Österreich ist bei dem Treffen durch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) vertreten.

Zahl an Demonstranten stabil

In der Hauptstadt Kiew haben indes am Sonntag erneut zehntausende Anhänger der Opposition gegen die Staatsführung protestiert. Etwa 70.000 Regierungsgegner versammelten sich auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Damit beteiligten sich in etwa so viele Demonstranten an der Kundgebung wie eine Woche zuvor. Der Regierungsgegner Dmitro Bulatow wurde per Telefon zugeschaltet und rief die Demonstranten zum Durchhalten auf. "Wir haben nicht die Absicht, uns zu ergeben", sagt er unter dem Beifall der Menge. Bulatow, der nach eigenen Angaben verschleppt und gefoltert worden war, wird derzeit in Litauen medizinisch behandelt.

Das Zentrum Kiews wird seit 80 Tagen von den pro-westlichen Demonstranten belagert. Anlass der Massenproteste war die Entscheidung von Präsident Viktor Janukowitsch, ein über Jahre mit der Europäischen Union ausgehandeltes Assoziierungs- und Freihandelsabkommen nicht zu unterzeichnen - und stattdessen eine engere Anbindung an Russland zu verfolgen. (APA, 9.2.2014)