Wien/Moskau - Der russische Energieriese Gazprom spitzt auf zwei Verbund-Gaskraftwerke in Frankreich, schreibt das "WirtschaftsBlatt" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Interfax. Die Russen wollen demnach für die verlustreichen Anlagen Pont-sur-Sambre und Toul mitbieten. Dabei könnte der Rohstoffhändler Vitol als Partner fungieren, die Investmentbank Morgan Stanley soll den Verkaufsprozess begleiten.

Der Verbund hält sich dazu noch bedeckt, bestätigt aber, Gespräche zu führen. "Wir sprechen mit vielen", sagte eine Sprecherin am Freitag. Generell versuche der Verbund, die besten Optionen für sein Gasportfolio zu finden. "Gaskraft ist aktuell nicht wirtschaftlich zu betreiben." Von einem Verkauf oder Teilverkauf bis zu einer Stilllegung sei aber weiterhin alles möglich.

43 Millionen Verlust

Die Investitionskosten für die französischen Kraftwerke hatten sich auf 650 Mio. Euro belaufen, ein mögliches Angebot der Bieter dürfte darunter liegen. Die Anlagen hatten von Jänner bis September 2013 einen Verlust von knapp 43 Mio. Euro geschrieben, im dritten Quartal des Vorjahres musste der Verbund die Anlagen um 390 Mio. Euro abwerten.

Das "WirtschaftsBlatt" spekuliert weiters über eine Paketlösung mit Mellach: Gazprom könnte neben den zwei französischen Anlagen auch das steirische Gaskraftwerk des Verbund übernehmen. Auch das wollte die Sprecherin nicht kommentieren. Einen Zeithorizont für die Entscheidung zu den Gasanlagen nannte sie nicht. Gazprom wollte sein kolportiertes Interesse Medienberichten zufolge ebenfalls nicht kommentieren. (APA, 7.2.2014)