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Angelos Filippidis wurde am Mittwoch verhaftet.

Foto: reuters/karahalis

Athen - Die griechische Polizei hat den früheren Aufsichtsratschef einer in der Krise abgewickelten Staatsbank wegen Verdachts auf Betrug und Geldwäsche verhaftet. Ermittler führten Angelos Filippidis am Mittwoch in Handschellen und unter Blitzlichtgewitter in das Polizeipräsidium von Athen. Dort sollte er noch im Tagesverlauf dem Staatsanwalt Rede und Antwort stehen, wie aus Justizkreisen verlautete.

Der langjährige Chairman der früheren staatlichen Hellenic Postbank (TT) hat die Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Gleichwohl war Filippidis, der auch Präsident einer der größten Fußballvereine des Landes war, in die Türkei geflohen. Nach einem griechischen Haftbefehl lieferte die Regierung in Ankara ihn nun aus.

Wegen der Sparpolitik der Regierung ist in Griechenland der Unmut in der Bevölkerung über Vetternwirtschaft und Korruption bei Spitzenmanagern und Politikern deutlich gewachsen. Die Ermittler haben daher den Druck erhöht. Im Fall der 2013 abgewickelten Staatsbank TT gehen die Behörden dem Verdacht nach, ob zwischen 2007 und 2012 Milliardenkredite ohne angemessene Prüfung vergeben und dadurch ein Schaden von 500 Millionen Euro entstanden ist. (APA, 5.2.2014)