Bild nicht mehr verfügbar.

Nadella löst Steve Ballmer als CEO von Microsoft ab.

Foto: REUTERS/Microsoft/Handout

Der 46-Jährige arbeitet bereits seit 22 Jahren bei Microsoft. Nadella ist nach Bill Gates und Steve Ballmer erst der dritte Chef überhaupt in dem 1975 gegründeten Unternehmen.

Foto: Microsoft

Microsoft hat den Chef seines Cloud- und Unternehmensgeschäfts zum neuen CEO ernannt. Der 46 Jahre alte Satya Nadella löst damit, wie bereits von Branchenbeobachtern vermutet, Steve Ballmer ab.

Gates wird Technologieberater

Der langjährige Konzernchef hatte bereits im August seinen Rückzug innerhalb von zwölf Monaten angekündigt. Ballmer wird Microsoft zufolge im Direktorium des US-Konzerns bleiben, Gründer Bill Gates soll künftig die Rolle eines Technologieberaters einnehmen. Seinen Chairman-Posten erhält aber John Thompson, der den mit der Chefsuche betrauten vierköpfigen Ausschuss leitete.

Elop geht leer aus

Ford-Chef Alan Mulally und Ericsson-Chef Hans Vestberg, die ebenfalls als Kandidaten gehandelt worden waren, bleiben bei ihren Unternehmen. Leer geht nun der frühere Nokia-Chef Stephen Elop aus, der ebenfalls lange als einer der aussichtsreichsten Kandidaten galt.

Microsoft-Veteran

Nadella ist seit 22 Jahren bei Microsoft tätig. Bevor er die Leitung des Cloudgeschäfts übernahm, war er maßgeblich an der Entwicklung der Suchmaschine Bing und des Bürosoftwarepakets Office beteiligt und hatte das Servergeschäft zu verantworten. Vor Microsoft war der Elektroingenieur beim Silicon-Valley-Urgestein Sun Microsystems beschäftigt, das heute zu Oracle gehört.

Auf einer eigens eingerichteten Website wird Nadella näher vorgestellt. Als Berater steht ihm Bill Gates zur Seite. "Ich werde wieder deutlich mehr Zeit im Unternehmen verbringen", sagte Gates am Dienstag in einer Videobotschaft. 

"In dieser Zeit des Wandels gibt es keinen besseren Chef für Microsoft als Satya Nadella", erklärte Gates am Sitz in Redmond. Ballmer stellte in einer Mail an alle Mitarbeiter dessen überragende technische Fähigkeiten und große Erfahrung in der Branche heraus.

Große Herausforderungen

Microsoft steht vor großen Herausforderungen: Das PC-Geschäft, in dem das Unternehmen mit seinem Windows-Betriebssystem eine zentrale Rolle spielt, schrumpft. Im Internet-Geschäft konnte der Konzern trotz großer Anstrengungen bisher nicht mit Google mithalten. Auch Smartphones und Tablets mit Microsoft-Software haben bisher geringe Marktanteile. Microsoft will derzeit mit seiner Spielkonsole Xbox One und der Übernahme des Handygeschäfts von Nokia verstärkt zu einem Anbieter von Geräten und Diensten werden. 

Aktie legt zu

Bei Anlegern kam gut an, dass der Konzern nun endlich einen Schlussstrich unter die Nachfolgersuche ziehen konnte. Die Microsoft-Aktie legte am Dienstag mehr als ein Prozent zu. (br/APA/Reuters, derStandard.at, 4.2.2014)