Foto: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Auch wenn ein Großteil der Android-Entwicklung hinter verschlossenen Türen bei Google erfolgt, so manch zentrales Projekt ist dann doch öffentlich einsehbar. Und auf diesem Weg lässt sich das eine oder andere Informationsschnippsel über kommende Versionen des mobilen Betriebssystems zusammentragen.

64-Bit

So ist denn auch Arstechnica eine Fülle an neuen Beiträgen zum Android Source-Code aufgefallen, die auf eine kommende Unterstützung von 64-Bit-ARM-Prozessoren in Android hinweisen. Die Unterstützung von 64-Bit-Prozessoren ist vor allem unter dem Blickpunkt der Zukunftssicherheit zu verstehen. So lassen sich erst damit mehr als 4 GB Speicher ohne damit einhergehenden Einschränkungen adressieren. Mittels PAE ist dies zwar auch bei 32-Bit-Prozessoren möglich, dabei verbleiben aber Limits für den maximalen Speicher, den ein Programm nutzen kann.

Fehlende Hardware

Freilich gibt es derzeit weder Smartphones, die überhaupt mit 4 GB RAM ausgestattet sind, noch Apps die auch nur in die Nähe der aktuellen Grenzen kommen. Vor allem aber sind derzeit - jenseits von Apple - noch kaum ARM-Prozessoren mit 64-Bit-Support in Sicht. Einzig NVidia hat einen solchen Chip bereits versprochen, dieser soll aber erst Ende des Jahres auf den Markt kommen. Auch bei Samsungs kommendem Galaxy S5 deutete die Gerüchteküche zuletzt eher in Richtung einer 32-Bit-CPU. Die absolute Mehrzahl der Top-Android-Smartphones wird also wohl auch 2014 weiter mit 32-Bit-Chips ausgestattet sein.

ART

Parallel dazu hat auch AndroidPolice Interessantes im Android Source Code gefunden: Vor wenigen Tage wurde die Default-Runtime von Android - die sich um die Ausführung der in Java entwickelten Apps kümmert - ausgewechselt. Statt dem jahrelang genutzten Dalvik kommt nun von Haus aus dessen designierter Nachfolger ART zum Einsatz.

Auswahl

Freilich bedeutet diese Änderung nicht, dass ART auch bis zur Freigabe von Android 4.5/5.0 in dieser Rolle bleibt. Wenn etwa schwerwiegende Probleme auftauchen, könnte man diesen Schritt auch schnell wieder rückgängig machen. Zumindest zeigt der Commit aber die Intention Googles in diese Richtung auf. ART war zum ersten Mal im aktuellen Android 4.4 aufgetaucht, und lässt sich auf einigen Geräten bereits als alternative Runtime auswählen. ART verspricht auf Sicht eine deutliche gesteigerte Performance für Android, in aktuell verfügbaren Versionen zeigt sich dies aber nur in Einzelbereichen. (apo, derStandard.at, 2.2.2014)