Damaskus/Genf - Die syrischen Bürgerkriegsgegner haben bei ihren einwöchigen Gesprächen in Genf keine Einigung über einen Weg zum Frieden erzielt. Am Freitag kamen sie zu einer abschließenden Beratung zusammen, bei der es aber nach Angaben des UN-Syrien-Vermittlers Lakhdar Brahimi lediglich um Modalitäten einer möglichen zweiten Verhandlungsrunde gehen sollte.

Angestrebt werde, dass sich die Delegationen der Regierung und der Opposition nach einer etwa einwöchigen Pause für interne Konsultationen erneut in der Schweiz treffen. Substanzielle Ergebnisse seien in der ersten Verhandlungsrunde bedauerlicherweise nicht möglich gewesen, sagte Brahimi am Donnerstagabend. Die Positionen der Konfliktgegner lägen weit auseinander.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sagte in Berlin, das Ringen um Frieden für Syrien habe sich erwartungsgemäß als "sehr schwierig" erwiesen. "Wir setzen aber unsere Suche nach Wegen zu Fortschritten fort." In Oppositionskreisen hieß es, Vertreter ihrer Delegation würden von Genf aus zur Sicherheitskonferenz nach München reisen. Dort wollten sie unter anderem mit US-Außenminister John Kerry sprechen. 

Aktivisten: 1.900 Kriegstote seit Beginn der Genfer Konferenz

Seit Beginn der Syrien-Friedensgespräche in Genf vor mehr als einer Woche sind im syrischen Bürgerkrieg 1.900 Menschen getötet worden. Dies teilten die Syrischen Menschenrechtsbeobachter am Freitag in London mit. Unter den Toten seien 498 Zivilisten, die durch Luftangriffe, Artillerie-Beschuss und Heckenschützen ums Leben kamen.

72 Menschen seien in Gebieten verhungert, die von den Streitkräften des Machthabers Bashar al-Assad belagert werden und deshalb von der Außenwelt abgeschnitten sind. Die Menschenrechtsbeobachter sammeln und werten Berichte von zahllosen Aktivisten in ganz Syrien aus. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist wegen des Krieges im Land nicht möglich. (APA, 31.1.2014)