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Zynga-Gründer Marc Pincus versucht zusammen mit dem neuen Geschäftsführer Don Mattrick das Unternehmen zurück auf Kurs zu bringen.

Foto: AP Photo/Jeff Chiu

"Farmville"-Erfinder Zynga will sich erneut mit viel Geld einen Weg auf Smartphones und Tablets erkaufen. Ein vorheriger Versuch ging schief. Doch der neue Zukauf hat mehr als nur ein paar bekannte Spiele zu bieten. Für 527 Mio. Dollar (388,2 Mio. Euro) übernimmt man den Spieleentwickler NaturalMotion. Die britische Firma steht hinter Games für Smartphones und Tablets wie "Clumsy Ninja" und ist zudem mit Produkten wie der Euphoria Engine und Morpheme auf Grafiktechnologie spezialisiert, die in vielen Videospielen zum Einsatz kommen.

Es ist die erste große Übernahme seit der ehemalige Xbox-Chef Don Mattrick vergangenes Jahr das Ruder bei Zynga übernommen hatte.

Einsparungen

Gleichzeitig streicht Zynga im eigenen Haus 314 Jobs - das sind 15 Prozent der Belegschaft. In diesem Jahr sollen bis zu 35 Mio. Dollar vor Steuern eingespart werden, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.

Größtes Problem für Zynga ist der Kundenschwund, den man mit dem Vorstoß ins Mobile-Geschäft abzufangen versucht. Im vierten Quartal gab es monatlich 112 Millionen aktive Nutzer. Das waren 16 Prozent weniger als im Vierteljahr davor. Im Vorjahresquartal hatten die Zynga-Spiele noch 298 Millionen Nutzer im Monat angezogen. Die Konsequenz: Das vierte Quartal brachte ein Minus von 25 Mio. Dollar. Im gesamten Jahr sammelten sich rote Zahlen von knapp 37 Mio. Dollar an. Der Quartalsumsatz brach im Jahresvergleich um 43 Prozent auf 176 Mio. Dollar ein.

Erfolglose Kehrtwende

Zynga war einst mit Facebook-Spielen wie "Farmville" oder "Cityville" sehr erfolgreich, schaffte es jedoch nicht, mit neuen Hits daran anzuknüpfen. Inzwischen haben die Zynga-Titel auch im weltgrößten Online-Netzwerk an Popularität verloren. Und viele Spieler wanderten zu Smartphone- und Tablet-Games ab.

Das Unternehmen war sich des Problems im mobilen Bereich zwar schon lange bewusst. Doch die teure Übernahme des Spiele-Studios OMGPOP, die es lösen sollte, machte die Lage nur schlimmer. Zynga kaufte die kleine Firma im März 2012 auf dem Höhepunkt des Erfolgs des Bilder-Ratespiels "Draw Something". Entsprechend hoch fiel der Kaufpreis mit 180 Mio. Dollar aus. Doch schon kurz nach der Übernahme verging den Spielern die Lust am Bilderraten, die Nutzerzahlen brachen ein. Im vergangenen Juni wurde das New Yorker Studio dichtgemacht. (red/APA, 31.1.2014)