Die VP promotet wieder eine Seilbahn über der Mur.

Foto: Holding Graz

Graz - In Graz flammt dieser Tage nach fast einem Jahr die Idee einer Verkehrsentlastung hoch über den Köpfen der von Feinstaub und Pendlerverkehr geplagten Bevölkerung wieder auf: die ungewöhnliche Idee der sogenannten "Murgondel".

Ob jemals Gondelbahnen vom Grazer Flughafen Thalerhof im Süden quer über die Stadt in den Norden schweben werden, ist zwar noch genauso ungewiss wie letzten Sommer, doch VP-Bürgermeister Siegfried Nagl hat die eigene Idee wieder zurück aufs Tapet gebracht. Beim Parteitag der Grazer VP am vergangenen Wochenende stimmten 81 Prozent der Stadtpartei dafür, die Idee weiterzuverfolgen. Über 96,5 hatten Nagl zuvor wieder zu ihrem Parteichef gewählt.

Grüne: "Schlechter Scherz"

Die ehemaligen Koalitionspartner Nagls, die Grünen, reagierten sofort: Das könne ja wohl nur "ein schlechter Scherz" sein, meinte deren Verkehrssprecher Karl Dreisiebner. Graz warte "auf den Ausbau der Süd-West-Straßenbahnlinie und die Innenstadtentflechtung. Wir haben umsetzungsreife Beschlüsse dazu, und diese Projekte haben oberste Priorität", so Dreisiebner. "Der öffentliche Verkehr muss dort seine Kapazitäten erhöhen, wo die Entwicklung stattfindet, etwa im Reinighausviertel."

Ähnlich lautete diese Woche die Kritik der Bürgerinitiative Pro Bim, die vermutet, die Murgondel sei "ein durchaus geschicktes Ablenkungsmanöver" , denn "die Stadt wächst und würde einen leistungsfähigeren ÖV dringend benötigen". Eine Online-Petition von Pro Bim gegen eine Seilbahn für Graz wird nun seit Donnerstag auch von der Grazer KP unterstützt und wurde bisher von über 800 Menschen unterzeichnet. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 31.1.2014)