Motorola hatte vor über 30 Jahren das erste Mobiltelefon auf den Markt gebracht. Doch die Glanzzeiten des Handy-Pioniers sind längst vorbei.

Schon Ende der 90er Jahre stieß Nokia die Amerikaner vom Thron des weltgrößten Handy-Anbieters. Anfang des vergangenen Jahrzehnts folgte noch ein Aufbäumen mit dem Klapp-Telefon RAZR. Im neuen Smartphone-Markt konnte Motorola allerdings nicht mit Leitwölfen wie Apple und Samsung mithalten.

Moto X

Die Übernahme durch Google im Frühjahr 2012 weckte Hoffnungen auf eine Renaissance der amerikanischen Traditionsfirma. Google krempelte den verlustreichen Handy-Konzern um, strich tausende Stellen und richtete zum Start des neuen Modells Moto X im vergangenen Jahr eine Fabrik in Texas ein.

Das Gerät, dass sich mit Dutzenden verschiedener Gehäuseschalen individualisieren lässt, bekam gute Kritiken. Es war jedoch nicht das "Super-Telefon", das einige erwartet hatten und konnte das Ruder nicht herumreißen. Motorola verbrennt weiter Geld. In den ersten neun Monaten 2013 lief in Googles Mobilfunk-Sparte ein Verlust von knapp 876 Mio. Dollar (643,74 Mio. Euro) auf.

Der weltweite Anteil von Motorola im Smartphone-Geschäft wird derzeit nur auf etwa 1,5 Prozent geschätzt. Allerdings erkauft sich der chinesische Lenovo-Konzern mit der Motorola-Übernahme auch eine deutlich bessere Position in Nord- und Südamerika. Im nordamerikanischen Heimatmarkt kam Motorola im dritten Quartal dem Marktforscher Gartner zufolge auf 2,7 Prozent. Und in Südamerika lag der Marktanteil sogar bei 6,4 Prozent. (APA, 30.1. 2014)