ModeratorIn: Einen wunderschönen guten Tag, liebe User und Userinnen. Gestern wurden die Arbeitsmarktdaten für Jänner präsentiert, heute ist AMS-Vorstand Johannes Kopf uns zu Gast. Wir freuen uns auf Ihre Fragen.
Johannes Kopf: Grüß Gott. Ein Posting beklagt, dass die Eröffnung immer "Danke für die Einladung, ich freu mich auf die Fragen" heißt. Ich beginne deshalb anders: Ich stehe Ihnen für Ihre Fragen zur Verfügung.
Alarian: Sehr geehrter Herr Kopf! Wir haben einerseits die höchste Erwerbsrate in Österreich, andererseits unglaublich hohe Arbeitslosenzahlen. Sie sagten ja selbst in einem Interview, dass sie erst 2015 mit einer Entspannung rechnen. Wie beurteilen sie die
Johannes Kopf: Jede Pensionsreform hat aufgrund des Vertrauensschutzes Gott sei Dank ohnedies längere Vorlaufzeiten. Somit kann auch über die Arbeitsmarktverträglichkeit und entsprechende Förderungen nachgedacht und diese auch implementiert werden. Dass wir aber länger arbeiten müssen steht auch für mich außer Frage.
UserInnenfrage per Mail: Sie zwingen jedes Monat 60-70.000 Arbeitslose an diesen sinnlosen Bewerbungstrainings teilzunehmen. Kosten dafür (je nach Quelle) 600 Mio bis 1,2 Mrd. Obwohl seit fast 30 Monaten die Arbeitslosigkeit unentwegt steigt bezeichnen Sie diese Kurse als "
Johannes Kopf: Ich bzw. das AMS zwingt niemanden zu irgendetwas, der Gesetzgeber stellt die Regeln für den Bezug von Arbeitslosengeld auf. Auch entsteht in Ihrer Frage ein völlig falscher Eindruck, die meisten Arbeitssuchenden sind überaus zufrieden mit unseren Schulungsangeboten und fragen auch danach. Zu glauben, dass Arbgeitsmarktpolitik zusätzliche Jobs macht, ist falsch. Aufgabe ist es, vielfach zu verhindern, dass lange Arbeitslosigkeit entsteht, d.h. wird konzentrieren uns mit unseren Förderungen auf Arbeitssuchende die schon länger als zumindest 3 Monate ohne Job sind.
UserInnenfrage per Mail: Ich habe 2 Diplomstudium abgeschlossen und bin seit ca. einem Jahr arbeitslos. Derzeit absolviere ich einen Spanischkurs, der mir vom AMS finanziert wird. Dafür bin auch sehr dankbar. Darüber hinaus wurde mir aber von meiner AMS Betreuerin angedroht
Johannes Kopf: Es macht natürlich keinen Sinn, wenn sie eine fachliche Qualifzierungsmaßnahme zweimal besuchen. Wenden Sie sich bitte an die jeweilige Ombundsstelle ihrer regionalen Geschäftsstelle oder auch an eine unseren neun Landesombudsleute.
UserInnenfrage per Mail: Ich bin 53 Jahre alt und werde im März arbeitslos. Bei allen Headhunter, die ich kontaktiere, werden– indirekt – mein Alter, meine möglichen Gehaltsvorstellungen sowie die ev. geringere Leistungsfähigkeit- und –willigkeit als “schwierig” für einen n
Johannes Kopf: Ältere Menschen am Arbeitsmarkt stehen leider auch einer Reihe von Vorurteilen und manchmal auch Diskriminierung gegenüber. Insbesondere was ihre Leistungsfähigkeit betrifft besteht oftmals ein völliger Irrglaube. Ältere sind nicht weniger sondern anders leistungsfähig. Die körperlichen Fähgikeiten nehmen zwar ab, doch steigt die Erfahrung, die Übersicht und auch die Kommunikationsfähigkeiten. Wir arbeiten intensiv mit Betrieben über unsere Flexibilitätsberatung zusammen um diese Vorteile auch ins Bewusstsein zu rücken. Und noch etwas: Ältere werden nicht häufiger arbeitslos als Junge, im Gegenteil, aber wenn sie ihren Job verlieren, ist eine Integration weger dieser Vorurteile viel schwieriger.
UserInnenfrage per Mail: Welche Rolle spielt das Bbrz in Ihrer Strategie gegen eine ansteigende Arbeitslosenrate?
Johannes Kopf: Das BBRZ ist ein sehr erfahrener Prartner des AMS insbesondere im Bereich der beruflichen Rehabilitation. Oftmals können Arbeitssuchende aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen in ihrem bisherigen Beruf nicht mehr arbeiten. Das BBRZ hilft dann eine neue Profession zu erlernen.
UserInnenfrage per Mail: Warum gibt es bei den verpflichtenden Kursen keine Ausnahmeregelung für Akademiker?
Johannes Kopf: Was meinen Sie? Sollen Akademiker/innen sich nicht mehr weiterbilden? Das hielte ich für falsch. Auch könnte eine solche Ausnahme nur durch den Gesetzgeber erfolgen.
UserInnenfrage per Mail: Warum gibt es keine AMS-Berater, die geschult sind, arbeitslose Akademiker zu beraten?
Johannes Kopf: Ich verstehe, dass insbesondere für Akademiker/innen unsere Dienstleistungen vielfach nicht ausreichend "speziell" sind. Das liegt daran, dass die Akademikerarbeitslosigkeit in Österreich unter 3 Prozent liegt, die von Personen mit Pflichtschule aber bei über 21 Prozent. Wir konzentrieren uns daher sehr stark auf die Menschen, die sich nicht so gut selbst helfen können. Bei beschränkten Budet- und Personalressourcen eine meines Erachtens notwendige Maßnahme. Allerdings eine, die insbesondere unserem Image nicht dienlich ist, weil Akademiker ja vielfach auch Meinungsträger sind. Aber darum geht es nicht, insbesondere im Wiener Raum, wo wir mehr Arbeitssuchende haben, bemühen wir uns in Zukunft stärker in unseren Schulungsangeboten um Homogentität in den Gruppen.
UserInnenfrage per Mail: Hallo Herr Kopf, wie schätzen sie die Arbeitslosigkeit in 20 Jahren ein? Und welche Konsequenzen müssen wir daraus ziehen?
Johannes Kopf: Der Arbeitsmarkt wird sich noch stärker teilen. Schon jetzt ist erkennbar, dass Menschen mit sehr geringer Bildung, insbesondere nur Pflichtschule, große Schwierigkeiten haben noch Jobs zu finden. Bei den Höherqualifizierten verändert die demografische Entwicklung den Arbeitsmarkt. Hier wird es künftig leichter sein, einen Job zu finden. Wie hoch die Arbeitslosenquote in 20 Jahre sein wird, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
UserInnenfrage per Mail: Sehr geehrter Herr Kopf, welche langfristige Philosophie verfolgen Sie bei immer höher werdender Arbeitslosigkeit und gleichzeitig schrumpfender finanzieller Mittel, Menschen in den 1. Arbeitsmarkt zu bekommen?
Johannes Kopf: Wir haben nicht ein schrumpfendes Förderbudget, sondern ein in den letzten Jahren deutlich gestiegenes. 2006, als ich AMS-Vorstand wurde, lag unser Förderbudget bei rund 650 Millionen, aktuell habe wir mehr als eine Milliarde zur Verfügung. Langfristig ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit eine gute Bildung, d.h. wen unser Bildungssystem besser wird, werden wir auch weniger arbeitslose Personen haben. Nur für den Fall, dass jetzt gleich der Einwand kommt: "Dann machen ja nur höher Gebildete die gleichen schlechte Jobs", sage ich, das stimmt nicht. Welche Jobs, welches Wirtschaftswachstum und wie erfolgreich unsere Wirtschaft und unser Land ist, hängt davon ab, wie gut ausgebildet wir alle sind.
UserInnenfrage per Mail: Im Herbst wurde die Idee einer EU-Arbeitslosenversicherung ventiliert. Was halten Sie davon?
Johannes Kopf: Hier gebe ich meine persönliche Meinung wider: Wir haben keine offizielle AMS-Position dazu, das müsste auch mein Verwaltungsrat behandeln. Aber: Ich bin der festen Überzeugung, dass die hohe Arbeitslosigkeit in mehreren, vor allem südeuropäischen Staaten keine rein nationalen Probleme sind, sondern ein Problem von uns allen und die größte Herausforderung vor der Europa steht. Aus meiner Sicht gibt es nur 2 Varianten für die EU: Entweder einzelne Staaten scheiden aus der Gemeinschaftswährung und auch aus der Gemeinschaft aus, oder wir entwickeln uns zu einer Transferunion und helfen diesen Ländern im Kampf gegen ihre Arbeitslosigkeit. Ganz ehrlich: Ich persönlich bin für Zweiteres, auch wenn uns das viel Geld kosten würde.
UserInnenfrage per Mail: Die Schulungen bei der Jobvermittlung stehen immer wieder in der Kritik. Da wurden wiederholt Fälle kolportiert, wo kurz vor der Pension stehende Menschen in Karriereplanungsschulungen gesetzt wurden. Halten Sie so etwas für sinnvoll?
Johannes Kopf: Der konkrete Fall - angeblich 53 Tage vor Pensionsantritt - war, wenn er sich so zugetragen hat, ein klarer Fehler. Ein Anruf bei der Ombundsstelle - statt bei der Kronenzeitung - hätte das Problem wohl gelöst. Wenn die Politik uns einen fixen Zeitraum vorgeben will, in dem an einer Integration in den Arbeitsmarkt nicht mehr gearbeitet werden muss, dann soll sie das tun, allerdings gebe ich zu bedenken, dass wir damit wohl eine Art "Frühpension" schaffen würden. Unsere internen Regelungen sehen einen etwa 3-monatigen Zeitraum vor.
UserInnenfrage per Mail: Laut Sozialminister besuchen mehr als 500.000 Menschen pro Jahr die AMS-Schulungen. Können Sie kurz die Schwerpunkte erläutern? Welche Art von Kursen werden besonders häufig zugeteilt?
Johannes Kopf: 79 Prozent der Teilnehmer unserer Schulungen besuchen echte Aus- und Weiterbildungen. 17 Prozent Berufsorientierungsmaßnahmen, 2 Prozent Trainingsmaßnahmen und 18 Prozent die oft kritisierten Bewerbungstrainings. Dass die Summe nicht 100 Prozent ist, liegt daran, dass manche Personen mehrere Angebote nützen. Nicht richtig ist die Gesamtzahl von 500.000 Menschen pro Jahr, es sind weniger als 300.000.
UserInnenfrage per Mail: Lieber Herr Kopf, wieso gibt es beim AMS immer noch unnötige "Bewerbungstrainings" für hochqualifizierte Menschen, in welchen danach eh nur die Zeit abgesessen wird ohne etwas sinnvolles zu tun? Wird da nicht komplett an den Erforderlichkeiten des A
Johannes Kopf: Jede unsere AMS-Schulungen wird doppelt evaluiert. Zum einen wissen wir von jeder einzelnen Maßnahme wie viel Prozent der Teilnehmer anschließend Arbeit aufnimmt. Über alle Angebote liegt dieser Wert bei 60 Prozent innerhalb von 6 Monaten nach Schulungsende. Auch die von Ihnen als "unnötig" bezeichneten Bewerbungstrainings haben Vermittlungsraten über 30 Prozent. Vielfach geht es dabei nicht darum Bewerbung zu trainieren, sondern es zu tun. Die zweite Schiene der Evaluierung betrifft die Kundenzufriedenheit. Alles in allem geben Kursteilnehmer uns eine Gesamtnote von 1,91 auf einer sechsteiligen Skala (1 sehr gut, 6 sehr, sehr schlecht) bei der Frage "Wie beurteilen Sie den praktischen Nutzen der Schulung?"
UserInnenfrage per Mail: Stehen AMS-Mitarbeiter unter Quotendruck? Oder anders gefragt, mit wieviel Prozent an Vermittlungen - in Jobs oder Weiterbildungsmaßnahmen - gilt ein AMS-Mitarbeiter als erfolgreich?
Johannes Kopf: Unsere Geschäftsstellen werden nach der sogenannten "Balance-score-card" gemessen. Dieses Modell kommt aus dem Qualitätsmanagement. Wichtigstes und auch am höchsten gewichtetes Kriterium dabei ist die Kundinnen- und Kundenzufriedenheit. Danach kommt die Erfülluing der arbeitsmarktpolitischen Ziele, die uns unsere Eigentümer (Regierung, Arbeitnehmer-, Arbeitgeberorganisationen) geben. Dabei geht es atürlich auch um erfoglreiche Vermittlungen.
UserInnenfrage per Mail: Wieso fruchten eigentlich die zahlreichen Versuche nicht, Mädchen raus aus den weiblich dominierten Sparten zu holen? Auf der Top-Ten-Liste der Lehrberufe sind Sekretärin und Frisörin immer noch an den ersten Stellen.
Johannes Kopf: Sie haben recht, auch wenn unser Fitprogramm (Frauen in die Technik) tolle Erfolge und ungeheuer beeindruckende Frauen bei ihrem Schritt in männderdominierte Branchen erfolgreich unterstützt, geht auch mir der Bewusstseinswandel viel zu langsam. Ich schätze, hier wird schon ziemlich viel im Elternhaus und in den Schulen verbockt.
UserInnenfrage per Mail: Wie ist das jetzt mit den Lehrlingen? Die Lage am Lehrstellenmarkt ist nicht gerade rosig. Wollen die Firmen nicht mehr ausbilden oder liegt es an der Unfähigkeit der Jungen?
Johannes Kopf: Unzweifelhaft ist due duale Ausbildung die beste Form der Jugendausbildung. Dies erklärt auch, das hohe internationale Interesse. Aber, auch wir haben Probleme. Insbesondere bieten Unternehmen leider immer weniger Lehrstellen an. Das hat mit der schlechten Wirtschaftssituation, mit kurzfristigerem Denken und leider auch mit dem Bildungsstand der Bewerber/innen zu tun. Immer mehr Unternehmen sagen mir "Ich nehme gerne mehr Lehrlinge, nur ordentlich lesen, schreiben, rechnen und auch noch grüßen müssen sie können."
UserInnenfrage per Mail: Sehr geehrter Herr Kopf, wieso kommt es in Österreich nicht zu einem flächendeckenden Angebot eines sinnvollen und für die Menschen würdevollen 2. Arbeitsmarktes? Die einzige Möglichkeit für viele, produktiv tätig zu werden.
Johannes Kopf: Ich denke, dass insbesondere die Veränderungen im Bereich der Invaliditätspension und die Tatsache, dass wir jetzt zunehmend mehr gesundheitsbeeinträchtigte Kundinnen und Kunden haben, die in die wirkliche Wirtschaft kaum mehr vermittelbar sind verlangt, dass wir über einen auch auf Dauer finanzierten 2. Arbeitsmarkt nachdenken müssen.
UserInnenfrage per Mail: Österreich lässt es sich viel Geld kosten, die Arbeitslosenquote vergleichsweise niedrig zu halten. Wird das Geld heuer reichen?
Johannes Kopf: Man kann immer noch mehr tun, im internationalen Vergleich haben wir aber ein ordentliches Budget.
UserInnenfrage per Mail: Es gibt ja durchaus Stimmen, die sagen der Aufwand für die aktivierende Arbeitsmarktpolitik stehe in keinem Verhältnis zum Ertrag. Können Sie das nachvollziehen?
Johannes Kopf: Unsinn. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass der österreichische Weg, der sogenannten "Flexicurity" der richtige ist. Flexibilität für die Unternehmen beim Kündigungsschutz gepaart mir einer starken aktiven Arbeitsmarktpolitik, die sich darum kümmert, dass wenn jemand den Job verliert, er auch rasch wieder einen findet. Österreich hat den drittniedrigsten Anteil an Langzeiarbeitslosigkeit und schauen Sie insbesondere die Jugendarbeitslosenquoten in anderen Staaten an.
accuser: Inwiefern werden Beraterinnen im Umgang mit Arbeitslosen geschult? Ich hatte den Eindruck, man will sich auf meine Kosten profilieren durch Vorwürfe, dass mein in Mindestzeit abgeschlossenes Chemiestudium unkluge Karriereplanung sei und damit darf i
Johannes Kopf: Hier fehlt offenbar wirklich Fachkenntnis bei meiner/meinem Berater/in. Sorry. Bitte schicken Sie mir ein Mail (johannes.kopf@ams.at), lassen Sie mich schauen, ob wir nicht besser helfen können.
lily233: Wissen Sie, wie viele Akademiker (!) sich aktuell in prekären Arbeitsverhältnissen verdingen (müssen)? Bitte um Zahlen.
Johannes Kopf: Da kann ich nur eine Frage zurückstellen - definieren Sie prekär.
cuir de russie: "Schattenwirtschaft dürfte 2014 wieder zulegen" - was unternimmt das AMS gegen das Faktum, daß gepfuscht wird? Gäbe es keinen Pfusch wären weniger Menschen arbeitslos.
Johannes Kopf: Tatsächlich bemerken auch wir, dass es Arbeitssuchende gibt, die, wenn wir sie zu einer Qualifizierung einladen, unmittelbar Arbeit aufnehmen. Auch habe ich persönlich schon erlebt, dass sich ein Arbeitgeber bei mir beschwert, dass ein Arbeitssuchender, der angeblich nicht bei ihm arbeitet, in einen Kurs muss und dann keine Zeit mehr hätte. Ich möchte aber nicht die vielen Arbeissuchenden, die wirklich intensiv Arbeit suchen unter einen Generalverdacht stellen. Für die Kontrolle von Schwarzarbeit sind die Finanzbehörden zuständig.
Wachtmeister Barbrady: Angenommen, Sie hätten freie Hand und unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten. Wie würden Sie den Arbeitsmarktservice verbessern?
Johannes Kopf: Wir haben vor im Jahr 2015 in einem Pilotbetrieb auszuprobieren, welche Effekte mehr AMS-Personal und damit mehr Zeit für den/die einzelnen Kunden/in am Arbeitsmarkt wirklich hätte und ob sich das nicht leicht durch Einsparungen für Arbeitslosengeld finanzieren ließe. Also ganz ehrlich, ich denke ja, d.h. mit unbegrenzten Möglichkeiten würden wir uns sicher mehr Zeit für die Kunden/in nehmen und auch noch mehr Geld in Qualifizierung investieren.
Wehedemderluegt: liegt die hohe arbeitslosigkeit vielleicht auch an der eu politik?
Johannes Kopf: Diese Frage muss so umfassend beantwortet werden, das es hier den Zeitrahmen sicher sprengen würde. Alles in allem bin ich der festen Überzeugung, haben wir von der EU sehr profitiert.
TVT: Gibt es für AMS Mitarbeiter Supervision?
Johannes Kopf: Ja.
Fuzzi, Rächer der Enterbten: Eine zugegebenermaßen banale, aber dennoch berechtigte Frage: Warum zahlt das AMS Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe erst mit 5./6. des Monats aus, wo doch regeläßige Zahlungen wie Miete etc. in der Regel gleich zu Monatsbeginn zu bezahlen sind?
Johannes Kopf: Weil das in den entsprechenden Finanzministeriumsregelungen so vorgeschrieben ist.
Oarscherkarl: Wir konzentrieren uns daher sehr stark auf die Menschen, die sich nicht so gut selbst helfen können. Wollen Sie damit sagen- mit Pflichtschulabschluß ist man auf gut wienerisch a bissl bled und hilflos?
Johannes Kopf: Nein, aber man hat deutlich weniger Chancen als mit einer höhere Qualifizierung und braucht deshalb oftmals Förderungen.
niewieder nett: wenn sie weiter oben behaupten, dass die meisten arbeitssuchenden zufrieden mit den schulungen sind, dann möchte ich sie bitten darzulegen auf welche zahlen sie sich da beziehen.
Johannes Kopf: Die Teilnehmerzufriedenheit wird über online-Fragebögen im Internet erhoben. Jede/r Schulungsteilnehmer/in muss diesen vor Beendigung der Schulung ausfüllen.
UserInnenfrage per Mail: Wann haben Sie sich persönlich das letzte mal mit einem Arbeitslosen unterhalten?
Johannes Kopf: Letzte Woche.
ModeratorIn: Wir bedanken uns ganz herzlich für die vielen Fragen und natürlich auch für die vielen Antworten unseres Chat-Gastes Johannes Kopf und wünschen einen schönen Tag.
Johannes Kopf: Da sage ich auch danke und auf Wiedersehen!