Frank verlässt das österreichische Parlament, dem er für wenige Monate angehörte und an dessen Sitzungen er insgesamt dreimal teilnahm – immerhin mit einer vollen Antritts- und einer Abschiedsrede. Im Guinness-Buch der Weltrekorde wird das sicher irgendwo verzeichnet werden, vielleicht nach dem Rekord für Luftanhalten oder dem Rekord für "den Ärmelkanal durchschwimmen, während man eine Melone auf einer Spaghetti-Nudel auf der Nase balanciert" (kundige Donaldisten werden bestätigen können, dass es da schon einen Rekordhalter oder einen Rekordversuch gibt, Donald Duck, ca. 1953).

Frank (Stronach) jedenfalls wird sich wieder nach Kanada zurückziehen. Er bleibt allerdings Chef der nach ihm benannten Parlamentspartei, der er transozeanisch mit Rat, aber deutlich weniger Kohle beistehen wird.

Die britische historische Literatur kennt den Begriff des "absentee landlord", also des Großgrundbesitzers, der in London sitzt, während die Eingeborenen auf seinen Plantagen in Übersee schuften. So muss man sich vermutlich Frank in Zukunft vorstellen, wobei die österreichische Wählerplantage nicht wahnsinnig groß ist und relativ wenig abwirft. Durch Franks politisches Gastspiel wurde zwar einerseits der Unterhaltungs- und Showfaktor der hiesigen Politszene stark erhöht, aber andererseits die qualitative Seite nicht wirklich verbessert. Dabei wollen wir es belassen.. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 30.1.2014)