Paris - Die französische Justiz hat bei dem umstrittenen Komiker Dieudonne, der wegen Antisemitismus in der Kritik steht, rund 650.000 Euro und 15.000 Dollar in bar beschlagnahmt. Das verlautete am Mittwoch aus Ermittlerkreisen in Paris. Die Staatsanwaltschaft Paris ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts des betrügerischen Bankrotts, der Geldwäsche und der Unterschlagung von Gesellschaftervermögen.

Die Polizei hatte am Dienstag Wohnungen und Büros des Komikers sowie das Pariser Theater La Main d'Or durchsucht, in dem der 47-Jährige regelmäßig auftritt. Dieudonnes Anwalt Jacques Verdier bestätigte am Mittwoch, dass Geldsummen beschlagnahmt worden seien, nannte aber den genannten Betrag von rund 650.000 Euro "überzogen". Er versicherte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP, dass das Geld von Ticket-Einnahmen der Auftritte Dieudonnes stamme: "Alles ist völlig transparent."

Die gefundenen Geldsummen sollen ein weiterer Hinweis auf ein zweifelhaftes Finanzgebaren Dieudonnes sein, gegen den kürzlich in Frankreich eine Reihe von Auftrittsverboten wegen antisemitischer Äußerungen verhängt worden waren. Unter anderem geht es um mehr als 400.000 Euro, die Dieudonne seit 2009 nach Kamerun transferierte, die Heimat seines Vaters.

Dieudonne ist unter anderem für den sogenannten Quenelle-Gruß bekannt. Dieser erinnert an den Hitler-Gruß, wird von Dieudonne aber als systemkritische Geste bezeichnet. Diese war Ende Dezember vom französischen Fußballstar Nicolas Anelka bei einem Spiel seines englischen Premier-League-Clubs West Bromwich Albion gegen West Ham United gezeigt worden. Dieudonne M'bala M'bala ist als Holocaust-Leugner in Frankreich bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt worden. (APA, 29.1.2014)