Wenn man eines über die Grünen sagen kann, dann das: Sie sind immer besonders glaubwürdig und kompromisslos gegen rechts und rechts außen gewesen. Deswegen müssen sie aus ihrer verdrucksten Haltung gegenüber den gewalttätigen linken Chaoten zu einer klaren Abgrenzung finden: sowohl die "Schwarzer Block"-Randale beim Burschenschafter/FPÖ-Ball in der Hofburg als auch die Sympathisanten in den eigenen Reihen betreffend. Was von grüner Seite zunächst dazu kam ("Wir sind eh gegen Gewalt, aber ..."), reicht nicht. Faktum ist, dass die "Jungen Grünen" eine Website für die aggressiven Parolen der Chaoten ("Unseren Hass, den könnt ihr haben") und für praktische Reisetipps aus Deutschland einrichteten. Mit dem Inhalt haben wir nichts zu tun, sagen die Jungen Grünen. Klingt wie die FPÖ zu antisemitischen Postings auf ihrer Website.

Die frühere grüne ÖH-Funktionärin Janine Wulz marschierte vor dem "Schwarzen Block", der Minuten später am Stephansplatz die schwache Polizeipräsenz überrumpelte. Sie sei eh gegen die Chaotengewalt, sagt sie immerhin. Und der Sprecher der Junggrünen, Cengiz Kulac, meint, man dürfe "am Holocaust-Tag den Antifaschismus nicht kriminalisieren".

Das ist der typische Pseudo-Antifaschismus vom linken Rand: die Auslagenzertrümmerer ja nicht kriminalisieren! Eva Glawischnig hat jetzt den Junggrünen Konsequenzen angedroht, sie haben zurückgerudert. Mal sehen, ob das hält. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 28.1.2014)