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Bittere Momente für Jakub Blaszczykowski: Die Frühjahrssaison war nach vier Minuten beendet.

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Dortmund - Jakub Blaszczykowski machte gute Miene zum bösen Spiel. Bei der Untersuchung seines verletzten rechten Knies am Sonntagmorgen ließ sich der polnische Star von Borussia Dortmund für seine Facebook-Seite ablichten und reckte demonstrativ den rechten Daumen nach oben. Die Diagnose war allerdings niederschmetternd. Riss des vorderen Kreuzbandes, Saison-Aus! Am Donnerstag wird der BVB-Pechvogel operiert. "Danach beginnt der Kampf um mein Comeback", schrieb Kuba.

"Mich kann so schnell nichts umwerfen. Ich werde alles daran setzen, um stärker als je zuvor auf den Rasen zurückzukehren", sagte der Pole. Laut BVB-Mannschaftsarzt Markus Braun ist bei erfolgreichem Rehabilitationsverlauf nach der Sommerpause mit einer Rückkehr ins Training zu rechnen.

Schon am Samstag war Jürgen Klopp restlos bedient, alle guten Vorsätze waren schon nach dem ersten Pflichtspiel des Jahres dahin. "Das war kein Traumstart. Das fühlt sich sehr bescheiden an", sagte der BVB-Coach mit ernster Miene. Nichts war's mit dem beschworenen Neuanfang, nichts mit dem wegweisenden Heimsieg als Signal für die angekündigte Aufholjagd. Stattdessen stand am Ende ein ernüchterndes 2:2 (1:0) gegen den FC Augsburg. Hinzu kam die schwere Verletzung von Blaszczykowski.

Zweites Dortmunder Saisonende

Klopp stand noch unter dem Eindruck jener Szene, als Kuba in der vierten Minute, gestützt von den Physiotherapeuten, in die Kabine humpelte. Es ist der zweite Kreuzbandriss eines BVB-Stars nach Neven Subotic, der bereits für den Rest der Spielzeit ausfällt. "Das passt in diese Saison, das sollte jetzt aber auch der Schlusspunkt sein", äußerte Klopp.

Sicherlich sei das für die ganze Mannschaft ein Schock gewesen, aber eine Entschuldigung für den neuerlichen Punktverlust sei es nicht. Immerhin sind die Borussen seit nunmehr vier Heimspielen bei nur einem Zähler ohne Sieg. Als Gründe für den verkorksten Start in die Bundesliga-Rückrunde machte der 46-Jährige andere Mängel aus. "Die Mannschaft hat sich viel vorgenommen. Dass dies auch zur Verkrampfung führen kann, haben wir heute erlebt. Die Freude am Spiel habe ich heute nicht gesehen", resümierte Klopp.

Nationaltorhüter Roman Weidenfeller kam nach seinem 300. Bundesligaspiel für die Borussen stocksauer vom Rasen und bemühte sich um Fassung: "Das war fahrlässig vorn und hinten. Es kam überhaupt kein Spielfluss zustande. Das darf nicht passieren, auch wenn es Augsburg gut gemacht hat. Bei uns hat der eine oder andere klare Blick gefehlt."

Kein Kreistanz

Eine derartige Heimserie beklagte der BVB zuletzt vor 14 Jahren, neun Spiele in Folge mit zumindest einem Gegentor hatte es in den fast sechs Jahren unter Klopp noch nie gegeben. Kein Wunder, dass der Coach ankündigte: "Wir werden alles aufarbeiten. Themen gibt es genügend bis zum Spiel in Braunschweig am nächsten Freitag." Und dann reagierte Klopp doch noch gewohnt schlagfertig auf die Nachfrage, wie seine Mannschaft zur gewohnten Leichtigkeit zurückfinden könne: "Wir werden sicherlich nicht im Kreis tanzen und uns bunte Kappen aufsetzen." (sid, 26.1.2014)