Straßburg - Weil sie fürchteten, voneinander getrennt zu werden, haben drei Geschwister in Frankreich mehr als einen Tag neben der Leiche ihres plötzlich gestorbenen Vaters gelebt. Die Mutter der drei Kinder im Alter von vier, neun und elf Jahren hatte die Familie vor einem halben Jahr verlassen, wie sie Staatsanwaltschaft von Verdun am Samstag mitteilte.

Als das älteste der drei Kinder Donnerstagfrüh die Leiche seines vermutlich an einem Herzinfarkt gestorbenen Vaters fand, rief der Bub aus Angst vor einer Trennung von seinen Schwestern keine Hilfe, sondern brachte die Mädchen zur Schule.

Nach Schulschluss verbrachten die Geschwister den Abend zu Hause neben der Leiche ihres Vaters. Erst am Freitag vertraute sich eines der Mädchen schließlich einer Lehrerin an, welche die Behörden alarmierte. Der Elfjährige habe den Ermittlern erzählt, dass er Angst hatte, nicht mehr zu Hause leben zu können und von seinen Schwestern getrennt zu werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die drei Kinder wurden gemeinsam in einer Pflegefamilie untergebracht. (APA, 25.1.2014)