Eines der rassistischen Postings zum Akademikerball auf der Facebook-Seite der Polizei Wien.

Foto: WebStandard

Die Auseinandersetzung rund um den Akademikerball findet auch auf der Facebook-Seite der Wiener Polizei statt. Die Behörde erklärt via Facebook ihr Vorgehen, Gegner und Befürworter der Veranstaltung streiten und diskutieren über die FPÖ-Veranstaltung.

Die Wiener Polizei muss seit einigen Tagen scharfe Kritik einstecken. Ihr Vorgehen im Vorfeld des Balls wird von Gegnern der Veranstaltung als "übertrieben" oder gar "bodenlose Frechheit" bezeichnet. Die Journalistengewerkschaft spricht von "Zensurmaßnahmen", da durch ein weiträumiges Platzverbot die Arbeit von Journalisten verhindert werde.

Kritik

"Ich finde es eine Frechheit, dass die Wiener Polizei im Auftrag der FPÖ die Pressefreiheit einschränkt", meint ein User auf der Facebook-Seite. Ein anderer macht sich "großen Sorgen", da nicht nur "friedliche Demonstranten" aus Deutschland kommen sollen.

Hassposting

Inmitten der Kritik und Streitereien finden sich allerdings auch rassistische Hasspostings. So wird der KZ-Überlebende Rudolf Sarközi, der den Akademikerball scharf kritisierte, von einem User beschimpft: "Der Zigeunerpräsident und seine Anhänger könnten ja in Oberwart oder noch besser in Indien demonstrieren. Zigeuner sind arbeitsscheu, aber mit dem Messer schnell. Zuerst verlassen sie ihre indische Niststätte, dann laden sich die Zigeuner bei uns in Österreich zu Gast, und dann möchten sie auch noch demonstrieren. Wofür eigentlich? Für noch mehr Sozialhilfe oder wofür? Gegen Rechtsextreme können sie nicht demonstrieren, denn die sind es gar nicht wert, dass man gegen sie demonstriert, und was im dritten Reich mit den Zigeunern angeblich passiert sein soll, kann ich nicht bestätigen, da ich zu dieser Zeit nicht gelebt habe."

Chefinspektor Roman Hahslinger, der Pressesprecher der Wiener Polizei, kündigte gegenüber dem WebStandard eine Überprüfung der Facebook-Postings an. (red, derStandard.at, 24.1.2014)

Update 12:46: Das rassistische Posting findet sich noch immer auf der Facebook-Seite der Wiener Polizei.

Update 13:03: Das rassistische Posting wurde gelöscht