Wien - Die Wiener Börse hat am Freitag klar im Minus geschlossen. Der ATX fiel um deutliche 53,65 Punkte oder 2,00 Prozent auf 2.626,61 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 68 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.695 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,15 Prozent, DAX/Frankfurt -2,31 Prozent, FTSE/London -1,59 Prozent und CAC-40/Paris -2,64 Prozent.

Europaweit gab es zum Wochenschluss deutliche Kursverluste zu verzeichnen. Für Nervosität sorgten vor allem die unter Druck stehenden Finanzmärkte der Schwellenländern, kommentierten Marktteilnehmer. Ausgehend von starken Abschlägen beim argentinischen Peso und der türkischen Lira sackten die Währungen großer Schwellenländer wie Indien, Russland und Brasilien am Freitag deutlich ab.

Die Investoren flohen indessen in sichere Anlagen wie Staatsanleihen, Währungen großer Industrieländer und Gold. Als Auslöser der Verunsicherung wurden Wachstumssorgen, politische Unwägbarkeiten und die Furcht vor einer weiteren Billiggeld-Drosselung der US-Notenbank Fed angeführt.

RBI im Fokus

In Wien stand weiterhin die Raiffeisen Bank International (RBI), die am vergangenen Mittwoch eine Kapitalerhöhung gestartet hatte, im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Aktien gingen mit einem Minus von 5,97 Prozent auf 30,70 Euro aus der Handelswoche, nachdem sie an vergangenen beiden Handelstagen noch deutlich zulegen konnten. Unter Berücksichtigung des heutigen Bezugsrechteabschlags fiel das Minus allerdings nicht so drastisch aus und belief sich zum Handelsschluss auf etwa zweieinhalb Prozent.

In Reaktion auf die RBI-Kapitalerhöhung haben die Wertpapierexperten der Citigroup ihr Kursziel für die RBI-Aktien von 27,14 auf 26,80 Euro gesenkt. Die Empfehlung lautet unverändert "Sell". Zwar wurden nach den überraschend hohen Einnahmen bei der Kapitalaufstockung die Schätzung für die Einnahmen etwas nach oben angepasst, allerdings haben die Citi-Analysten aufgrund der Verwässerung der Anteile ihre Prognosen für den Gewinn je Aktie nach unten revidiert.

Die Anteilsscheine des Branchenkollegen Erste Group schlossen um 1,95 Prozent leichter bei 27,94 Euro. Belastet wurde der ATX zudem von den Abschlägen in den Indexschwergewichten voestalpine (minus 3,73 Prozent auf 33,58 Euro) und OMV (minus 2,09 Prozent auf 33,30 Euro). Ans Ende der Kurstafel rutschten Palfinger mit minus 7,94 Prozent auf 29,93 Euro ab. Unter den wenigen Kursgewinnern waren indessen Telekom Austria mit plus 0,75 Prozent auf 6,43 Euro zu finden.

AT&S gaben moderate 3,09 Prozent auf 7,85 Euro ab. Die Experten der Erste Group haben ihr Kursziel für den Leiterplattenhersteller im Anschluss an die Zahlenvorlage für die ersten neun Monate von 9,20 Euro auf 10,90 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde aufrecht erhalten.

Die größten Kursgewinner

1. SCHLUMBERGER AG ST           +9,89 Prozent
2. MASCHINENFABRIK HEID AG      +5,20 Prozent
3. CENTURY CASINOS INC          +1,29 Prozent
4. TELEKOM AUSTRIA AG           +0,75 Prozent
5. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE +0,39 Prozent
6. PORR AG ST                   +0,37 Prozent
7. ÖSTERR. VOLKSBANKEN AG PS    +0,15 Prozent

Die größten Kursverlierer

1. PALFINGER AG                   -7,94 Prozent
2. VALNEVA SE ST                  -6,15 Prozent
3. SCHOELLER-BLECKMANN AG         -5,93 Prozent
4. WIENERBERGER AG                -4,97 Prozent
5. VOESTALPINE AG                 -3,73 Prozent
6. EVN AG                         -3,36 Prozent
7. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. -3,09 Prozent
8. RHI AG                         -3,04 Prozent
9. LENZING AG                     -2,97 Prozent
10. WOLFORD AG                    -2,94 Prozent
(APA, 24.1.2014)