Jochen Bendel und Larissa Marolt.

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Wer hätte das gedacht. Nicht nur außerhalb des Dschungels tummeln sich Kulturpessimisten. Auch das Objekt selbst, das zur Sorge um Niveau und verdummende Belanglosigkeiten im TV und breiter Öffentlichkeit veranlasst, nahm nun Abstand.

"Ich bin ein Star - holt mich hier raus!"-Kandidatin Larissa Marolt stellte in der sechsten Ausgabe der aktuellen Staffel des Dschungelcamps im vertraulichen Gespräch mit Dschungel-Mitinsasse Jochen Bendel in puncto Reality-TV klar: "Ich schau mir das nicht an." "Aber du machst doch nur Reality", möchte sie Bendel darauf hinweisen, wo sie sich gerade befinden. Diesen Wink nimmt die 21-jährige Larissa zwar mit einem "Ja - leider, leider" zur Kenntnis, bevor sie auch gleich zum nächsten logischen Schritt kommt: "Deshalb will ich ja nach Hollywood!" Für diesen Plan sieht Bendel schwarz: "Dort werden sie dich nicht nehmen, wenn sich das hier rumspricht." "Das hier" meint freilich Larissas Verhalten im Camp.

Was für ein Trugschluss! Ja, in Kombination mit Bendels gutgemeintem Ratschlag, Larissa solle sich selbst nicht mehr so wichtig nehmen, sogar ein Karrierekiller, wie er im Buche steht. Eine Diva der alten Schule mit rotzigem Einschuss könnte Hollywood neben all den artigen und engagierten Beautys doch wirklich gebrauchen: exzentrisch, egozen­trisch, theatralisch, verwöhnt, frei von Empathie und Sozialkompetenz, die Fähigkeit, andere derart in den Wahnsinn zu treiben, dass kein Snickers der Welt mehr hilft.

Larissa Marolt bekommt diese Diva zweifelsohne schon ganz gut hin. Weiter so, Larissa, Hollywood braucht Frauen wie dich. (Beate Hausbichler, DER STANDARD, 24.1.2014)