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Microsoft will seinen Kunden die Wahl lassen, wo ihre Daten gespeichert werden

Foto: apa

Die Enthüllungen um die Spionageaktivitäten des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA sind nicht spurlos an den Tech-Unternehmen vorbeigegangen. Microsoft hat nun beispielsweise angekündigt, Nutzern die Möglichkeit zu geben, ihre Daten außerhalb der USA zu speichern. User aus Europa sollen ihre Daten damit in Europa belassen.

Kundenwünsche nicht ignorierbar

Microsoft selbst meint, dass viele Unternehmen sich bislang dagegen gewehrt hätten, es aber mittlerweile unumgänglich wäre – angesichts der Ereignisse könne man die Kunden begehren nicht ignorieren. Die "Financial Times" berichtet, dass Microsofts Chefjustitiar Brad Smith im Namen des Unternehmens davon spricht, den Nutzern die Wahl zu lassen, was mit ihren Daten passiert.

Spaltung des Internets befürchtet

Da das Unternehmen Datenzentren in verschiedenen Regionen der Welt verwaltet, könnte ein europäischer Nutzer künftig seine Microsoft-Daten in Irland speichern lassen. Andere Tech-Unternehmen befürchten aber, dass solche Unternehmungen das Internet spalten könnten und ein Patchwork aus nationalen bzw. regionalen Systemen entsteht.

Schwieriger machen

Privatsphäre-Aktivisten begrüßen diesen Schritt von Microsoft. Von einigen wird allerdings angezweifelt, ob dieser Schritt Nicht-US-Bürger überhaupt vor einer NSA-Spionage schützen würde. Die Unternehmen müssen zudem auf Gerichtsanordnung Daten über Nutzer herausrücken, egal wo diese gespeichert sind. Aber zumindest schwieriger würde es dem Geheimdienst gemacht werden.

Smith fordert zudem, dass die USA und die EU einen Konsens finden und ein internationales Abkommen eingehen, Daten vom Territorium des jeweils anderen nicht über Technologie-Unternehmen anzusuchen. (red, derStandard.at, 23.1.2014)