Praktisch war er immer schon, nun will er auch noch besonders sparsam sein: Opel erneuert seinen superschlauen Meriva, verbrauchsseitig soll ab Sommer ein neuer 110-PS-Diesel Maßstäbe setzen – mit 3,8 l / 100 km

 

 

Opel ist (unter anderem) eine Marke des würdevollen Konjunktivs. Würde man die lassen, wie sie ­können, die würden es etlichen enteilenden Konkurrenten schon zeigen. Im Indikativ schaut es so aus, dass die mit den ­beschränkten Möglichkeiten, die ihnen Konzernmama GM in De­troit lässt, Erstaunliches zuwege bringen. Ist schon mal wem aufgefallen, welch stimmige Modellpalette die momentan auf die Räder stellen?

Foto: Opel

Eine der Kernkompetenzen lautet Raum und Nutzen, viel Raum, viel Nutzen, deshalb konnte man nur ungläubig den Kopf schütteln angesichts von Gerüchten, GM wolle den Zafira künftig von PSA (Peugeot/­Citroën) entwickeln lassen. Das ist mit der De-facto-Übernahme der Franzosen durch die Chinesen hoffentlich hinfällig.

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Der andere Raumkünstler der Kategorie Van heißt Meriva, auch der ein extrem durchdachtes Mobil, und Opel hat ihn anlässlich der aktuellen Modellpflege noch gründlicher durchdacht.

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So wurde etwa die Motorenpalette auf umweltfreundlichsten Stand gebracht. Als Vorzeigeaggregat hinsichtlich Effizienz freut sich Opel auf den Start des ab Juli erhältlichen 1,6-Liter-Turbodiesels mit 110 PS, die Rüsselsheimer sehen ihn als den "leisesten und effizientesten seiner Klasse" und avisieren einen Normverbrauch von 3,8 l / 100 km. Damit spielt man in der Tat ganz vorne mit.

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Testen konnten wir bereits den 1,6 CDTI mit 136 PS. Nicht umsonst nennt ihn Opel "Flüsterdiesel", denn es handelt sich um ein extrem leises, kultiviertes, spritziges Triebwerk. Sukzessive löst die im GM-Powertrain-Center Turin entwickelte 1,6-Liter­-Dieselgeneration die Selbstzünder mit 1,3 und 1,7 Liter Hubraum ab, alle diese Triebwerke sind ­bereits Eu­ro-6-tauglich. Als größter "Spritschlucker" ist übrigens der 1,4 Turbo genannt, doch mit 7,2 l / 100 km schlägt auch der 140-PS-Otto keineswegs über die Stränge.

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Ansonsten hebt der Meriva den Aspekt Vorsprung durch Schlauheit auf aktuelles Niveau. Im Infotainmentbereich hat man Defizite geortet – und beseitigt: Die jüngste Ausbaustufe des "IntelliLink"-Systems holt die Welt der Smartphones in den Meriva. Und ab sofort auch in etliche andere Opels. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 24.01.2014)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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