Wien - Der Wiener Flughafen erwartet heuer ein Passagierplus in der Bandbreite von einem bis drei Prozent. Impulse dafür seien unter anderem durch die Aufnahme neuer Strecken nach Newark (USA) durch Austrian Airlines, Madrid, Larnaca und Malta durch Niki sowie nach Manchester durch Jet2.com zu erwarten. Zudem gebe es Frequenzerweiterungen nach Chicago, Frankfurt und London durch die AUA, nach Rom und zu verschiedenen Griechenland-Destinationen durch Niki und nach Lissabon durch TAP Portugal sowie weitere Aufstockungen anderer Fluglinien. Seit dem vierten Quartal des Vorjahres wird Bremen durch Germania angeflogen und Mombasa durch Condor.

Ryanair steuert Hauptstadtflughafen an

Einen Strategiewechsel ortet Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger beim Billigflieger Ryanair. Die Gesellschaft, die bisher nur entlegene Airports fast zum Nulltarif anflog, wird ab Februar den Brüsseler Hauptstadtflughafen (BRU) anfliegen und zehn Destinationen anbieten; vier Boeing 737-800 werden in Brüssel stationiert sein.

Ryanair hat angeblich, anders als sonst üblich, über die Höhe der Flughafengebühren nicht verhandelt. Diese sind bei zentralen Airports höher als bei Randflughäfen wie Brussels-Charleroi (46 Kilometer Entfernung zu Brüssel), den der irische Billigflieger bisher anfliegt. Konkret werden vom nächsten Monat an ab Brüssel Alicante (siebenmal pro Woche), Barcelona (21-mal), Ibiza (siebenmal), Lissabon (14-mal), Malaga (siebenmal), Palma (siebenmal), Porto (siebenmal), Rom (14-mal), Valencia (siebenmal) und Venedig (siebenmal) angeflogen. Wien wird von Ryanair nach wie vor nicht angesteuert.

Die Entscheidung, Brüssel anzufliegen, wird innerhalb der Lufthansa mit Sorge betrachtet, weil es als eine massive Konkurrenz für die Lufthansa-Tochter Brussels Air gewertet wird. Betroffen ist auch Vueling, eine Tochter der British Airways, die ab Mai einen Flieger am Brüsseler Hauptstadtflughafen stationiert hat und alle Ziele von Ryanair anfliegt, nur mit geringerer Frequenz. (Claudia Ruff, derStandard.at, 22.1.2014)