Wien - Das könnte ein langer Stimmzettel werden: Zehn Listen oder noch mehr könnten bei der EU-Wahl am 25. Mai antreten. Fix sind die auch im Parlament vertretenen Parteien SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne und Neos. Offen gelassen hat sich eine Kandidatur das Team Stronach. Antreten will man nur, wenn man eine geeignete, überzeugende Persönlichkeit für den Wahlkampf findet, und das scheint im Augenblick noch nicht gelungen zu sein.

Das BZÖ will jedenfalls antreten, dieser Beschluss ist am Wochenende gefallen, man muss aber erst 2600 Unterstützungserklärungen sammeln oder drei Nationalratsabgeordnete finden, die ein Antreten unterstützen. Ewald Stadler, der 2009 noch als Spitzenkandidat für das BZÖ angetreten war, von diesem mittlerweile aber ausgeschlossen wurde, probiert es diesmal mithilfe der Christen-Partei als Rekos, das sind die Reformkonservativen. Für eine Kandidatur reicht dem EU-Abgeordneten seine eigene Unterschrift.

Mit einer gemeinsamen Liste sind auch Piraten, Der Wandel und die KPÖ dabei, offen ist noch, ob auch die steirischen Kommunisten das Wahlbündnis unterstützen.

Der Europaabgeordnete Hans-Peter Martin hat sich noch nicht entschieden, ob er bei der EU-Wahl im Mai antreten wird. 2009 kam er mit 17,7 Prozent auf den dritten Platz in Österreich und konnte sich damit gegenüber 2004 sogar noch steigern.

Gut möglich, dass auch diverse Splittergruppen wie etwa die EU-Austrittspartei eine Kandidatur probieren, um in Straßburg gegen die EU Stimmung zu machen.

Spannend wird das Rennen jedenfalls um Platz eins, da scheinen ÖVP (2009: 30,0 Prozent), SPÖ (2009: 23,7) und FPÖ (12,7) jeweils Chancen zu haben. Spannend wird aber auch das Match dahinter, nämlich ob es den Grünen (2009: 9,9) gelingen wird, die Neos, die erstmals im Parlament vertreten sind, auf Distanz zu halten, oder ob der Partei von Matthias Strolz erneut ein Überraschungserfolg gelingt. (völ, DER STANDARD, 22.1.2014)