Bratschi, Sotschi oder Hatschi? Wo werden im Februar die Olympischen Winterspiele stattfinden? Na? Mit gefinkelten Rätselfragen versucht der ORF seine morgendlichen Seher auf Touren zu bringen. Ebenjener Muntermacher war am Dienstagfrüh Teil der fünfminütigen Kindersendung Alles okidoki von 7.55 Uhr bis 8 Uhr.

Nun ist ein Sager wie "Alles okidoki" der absolut richtige, um in einen Tag hineinzustarten, von dem man noch nicht weiß, was er alles bringen wird. Aber erfahren die Adressierten von diesem herzhaften Zuruf überhaupt? Ist da nicht Schule?

Könnte sein, deshalb haben andere Sender auch Erwachsenenprogramm. Während der ORF erst um neun Uhr seine ersten TV-Nachrichten präsentiert, diskutieren auf ARD, ZDF, Servus TV oder Puls 4 ausgeschlafene Moderatoren schon ab 5.30 Uhr über die dräuenden Tagesthemen: Schiffsentführung, Claudio Abbado, Kunstschnee, Datenklau via Handy, Bundesliga oder Frühlingstemperaturen in Österreich.

Im Vergleich dazu sieht der ORF mit "Anna und die Liebe", "Mondbär" oder der Kasperlüberraschung in den ersten Stunden des Tages recht blank aus.

Aber hier ist einzuräumen, dass die in Sepiafarben getauchte und weichgezeichnete Romantik von "Anna und die Liebe" wesentlich mehr aufregen kann (und einen somit aus den Federn hievt), als es ein sachlich geführtes Gespräch über den AOK-Krankenhausreport je tun könnte. Gleiches gilt für den hektomatischen Familienbetrieb von "Meine Schwester Charlie" (6 Uhr und 7.30 Uhr).

Schwierige Sache. Warum ist Frühstücksfernsehen nicht einfach etwas, das einem das eigene Frühstück kocht und dann nur auf gestellte Fragen höflich antwortet? (Margarete Affenzeller, DER STANDARD, 22.1.2014)