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Microsofts und Machinimas Aktion könnte gegen die Werberichtlinien der US-Handelsbehörde verstoßen.

Foto: Charles Sykes/Invision for Microsoft/AP Images

Traditionelle Werbung wird auf dem Videoportal Youtube genauso gekennzeichnet wie bei jedem anderen Medium. Dies hindert Channel-Betreiber allerdings nicht daran, Sonderformen von Werbung in ihre Beiträge zu integrieren oder sich Inhalte von Sponsoren bezahlen zu lassen - wobei es vorkommen kann, dass dies dann in manchen Fällen überhaupt nicht deklariert wird. Dies sei einem Bericht von iGameResponsibly zufolge auch bei einer Marketingkampagne Microsofts der Fall gewesen. Wie aus einem durchgesickerten Vertrag mit dem Youtube-Channel Machinima hervorgeht, stellte der US-Konzern Machinima-Partnern Boni für ihre Videos in Aussicht, wenn diese positiv über die Spielkonsole Xbox One berichten.

Geheimhaltung

Dabei sahen sowohl Microsoft als auch Machinima eine Geheimhaltung für Teilnehmer zu den Vertragsdetails vor, die aber schlussendlich über Pastebin den Weg an die Öffentlichkeit fanden. Den Youtubern wurde im Zeitraum von 14. bis 16. Jänner ein Bonus von 3 Dollar pro eintausend Aufrufen in Aussicht gestellt, solange in den Videos mindestens 30 Sekunden Xbox One-Inhalte gezeigt werden und nichts Negatives über Xbox One oder Microsoft gesagt wird. Arstechnica nach geht aus dem Vertrag hervor, dass die Kampagne auf ein relativ kleines Budget limitiert war, wonach Microsoft lediglich einwilligte, die ersten 1,25 Millionen Videoaufrufe zu bezahlen, was auf Kosten in der Höhe 3.750 Dollar schließen lässt. Allerdings ist nicht klar ob und wie viel Geld an Machinima für die Aktion gegangen ist. 

Effektiv

Wenngleich es sich um eine relativ kleine Kampagne für Microsoft gehandelt haben dürfte, scheint der Output der Initiative groß gewesen zu sein. Dies lässt sich daran festmachen, dass entsprechende Videos mit dem Tag "XB1M13" versehen werden mussten. Eine Suchanfrage auf Youtube wirft tausende Videos mit diesem Tag aus, wobei einige Hundert direkt mit der Machinima-Kampagne in Verbindung gebracht werden können. Gleichzeitig bleiben die besagten Inhalte auf Youtube bestehen und generieren auch nach Ablauf der Kampagne weiterhin Zugriffe.

Verstoß gegen das Gesetz?

Wie Arstechnica anmerkt, könnte Microsofts und Machinimas Aktion gegen die Werberichtlinien der US-Handelsbehörde (FTC) verstoßen, die eine eindeutige Deklarierung von Werbeinhalten vorsieht. Wird einem Videoblogger etwa eine Spielkonsole geschenkt und berichtet er darüber, müsse er klarstellen, woher er die Konsole bekommen hat. Keines der Unternehmen war bisher für eine Stellungnahme zugegen.  

Wie beim Videovermarkter Poptent nachzulesen ist, der für die Umsetzung der Kampagne beauftragt wurde, führte Microsoft bereits vergangenen November eine ähnliche Initiative durch und stellte Youtubern damals für positive Berichte zu den Xbox One-Starttiteln wie "Ryse: Son of Rome" einen Bonus von 1 Dollar pro Tausend Aufrufe in Aussicht. (zw, derStandard.at, 21.1.2014)