Bild nicht mehr verfügbar.

Polizisten riegeln einen der beiden Tatorte im Dezember ab.

Foto: REUTERS/Sergei Karpov

Bild nicht mehr verfügbar.

In Wolgograd sprengten Islamisten einen Bus.

Foto: EPA/MAXIM SHIPENKOV

Moskau/Sotschi - Radikale Islamisten der Gruppe "Ansar Al-Sunna" haben sich zu dem Doppelanschlag im russischen Wolgograd bekannt. In einem am Sonntag im Internet verbreiteten Video drohten die Extremisten zugleich Angriffe auf die Olympischen Winterspiele von Sotschi an.

Bei den Attentaten im südrussischen Wolgograd hatten Selbstmordattentäter Ende Dezember binnen 24 Stunden mehr als 30 Menschen in den Tod gerissen. Im Nordkaukasus kämpfen Islamisten für einen unabhängigen "Gottesstaat". Wolgograd liegt etwa 700 Kilometer von Sotschi entfernt. Dort beginnen am 7. Februar die Olympischen Spiele.

"Wir haben ein Geschenk für euch und alle Touristen vorbereitet, die herüberkommen", heißt es in dem Video, in dem die extremistische Gruppierung vor weiteren Anschlägen in Sotschi warnt. "Wenn Ihr die Olympischen Spiele abhaltet, werdet ihr ein Geschenk von uns bekommen für das Blut der Muslime, das vergossen wurde."

"Mit allen Mitteln" verhindern

Der US-Abgeordnete Michael McCaul wertete die Bedrohung als ernst. "Sie rufen im Grunde zu Angriffen auf die Olympischen Spiele auf. Ich glaube wir werden Versuche in diesem Sinne sehen", sagte der Republikaner, der sich derzeit in Moskau auf, dem Sender ABC.

Bereits im Sommer hatte der islamistische Rebellenführer Doku Umarow damit gedroht, die Spiele "mit allen Mitteln" zu verhindern. Diese Drohung erhielt neue Brisanz durch die Anschläge in Wolgograd.

Die Olympischen Spiele finden vom 7. bis zum 23. Februar statt, anschließend werden in Sotschi vom 7. bis zum 16. März die Paralympics abgehalten. Für die Gesamtdauer der Spiele wurden verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Kraft gesetzt. Insgesamt sollen rund 37.000 Polizisten und Soldaten das Sportereignis absichern. Die Spiele sind das größte internationale Ereignis in Russland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und liegen besonders Präsident Wladimir Putin am Herzen. (APA, 20.1.2014)