Zu den am häufigsten verwendeten Weichmachern gehört das Phtalat DEHP (Diethylhexylphthalat). Diese Substanz gilt im Hinblick auf ihre Gesundheitsgefährlichkeit als relativ gut untersucht. Trotz der erwiesenen schädlichen Wirkungen des Stoffes, werden risikominimierende Maßnahmen nur für Kinder, nicht aber für erwachsene Verbraucher für erforderlich gehalten. Als Begründung dient dabei die angeblich tolerierbare und daher ungefährliche Dosis für Erwachsene. Die neuesten Forschungsergebnisse der Universität von Erlangen hat das BfR nun aber veranlasst und erneut vor DEHP zu warnen. Die akute Giftigkeit des Stoffes ist gering, dosisabhängig kann DEHP aber schädliche Wirkungen auf Hoden, Niere und Leber haben. Die Substanz beeinträchtigt im Tierversuch die Fortpflanzungsfähigkeit und führt zu Entwicklungsstörungen an den Geschlechtsorganen männlicher Nachkommen.
Nahezu allgegenwärtig
DEHP wird bei der Herstellung von zahlreichen Kunststoffprodukten, vor allem PVC-Materialien, eingesetzt. Die Substanz findet sich zum Beispiel in Automobilteilen (Verkleidungen, Armaturen), Bekleidung, Spielzeug, Lebensmittelverpackungen, Kosmetika und Medizinprodukten (Dialyseschläuche). Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften kann sich DEHP beim Kontakt mit Flüssigkeiten oder Fetten aus Kunststoffen lösen oder ausgasen. So kann DEHP direkt an den menschlichen Organismus gelangen oder in die Raumluft übergehen.