Bild nicht mehr verfügbar.

Mikel Hansen und sein Team begeistern die Leut'.

Foto: APA

Österreich hat also gegen Dänemark ein Spiel verloren, aber nicht sein Gesicht. Die Lehrstunde der Dänen war eingängig, Topscorer Mikkel Hansen ist so etwas wie der Zlatan Ibrahimovic des Handballs, erzielte neun Tore. "Eigentlich kann man ihn nicht aufhalten", sagte Rückraumspieler Markus Kolar. Das Tempo der Dänen beim Umschalten war beachtlich, dadurch könnte Österreich in der Verteidigung nicht wie gewohnt wechseln. Roland Schlinger sah "14.000 Menschen auf den Rängen, die auf einen Fehler von dir warten. Und irgendwann passiert halt einer."

Österreich hat die Hauptrunde dennoch im Auge. Ein Remis im letzten Gruppenspiel gegen Mazedonien würde schon reichen. Teamchef Johannesson hat seinen Spielern sicherlich schon Videos von Kiril Lazarov zum Studieren gegeben. Trifft der Legionär vom FC Barcelona nicht wie bisher (19 von 38 mazedonischen Toren), ist das Team vom Balkan schon nur mehr halb so gefährlich.

Stolze Leute, sympathisches Team

Die Dänen setzen ihr Handballfest jedenfalls fort. Für deren Rekord-Nationalteamspieler Lars Christiansen ist das Team einfach "sympathisch", "Handball macht die Leute hier stolz".

Die Zuschauerzahlen bei Sportübertragungen im TV geben Christiansen recht: Die Hitliste wird von zehn Spielen des Handball-Nationalteams angeführt, unübertroffen ist das Männer-WM-Semifinale 2013 zwischen Dänemark und Kroatien mit 2,249 Millionen. Der ewige Fußball fehlt gar in den Top Ten.

Die dänischen Zeitungen rechnen schon den Weg ins Finale vor. Natürlich nicht für Österreich. Rot-Weiß-Rot muss nicht so weit vorauskalkulieren, in der Zwischenrunde würden mit unbesiegten Spaniern, Island und wahrscheinlich Ungarn einige unangenehme Aufgaben warten. (Florian Vetter aus Kopenhagen, DER STANDARD, 16.1.2014)