Bagdad - Bei einer Serie von Bombenanschlägen und Überfällen im Irak sind am Mittwoch mindestens 75 Menschen getötet worden. Der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki forderte weltweite Unterstützung für den Kampf gegen Extremisten. Ohne diese wäre die Sicherheit in der Region und der ganzen Welt bedroht. "Der Kampf wird lang werden, und er wird weitergehen", sagte Maliki im staatlichen Fernsehen.

Allein in der Hauptstadt Bagdad wurden acht Bombenanschläge zumeist in schiitischen Vierteln verübt. Dabei wurden nach Angaben von Polizei und Ärzten 40 Menschen getötet. Das schwerste Attentat ereignete sich auf einer Trauerfeier für einen sunnitischen Milizionär, bei der in Schatub in der Nähe von Baquba (Bakuba) 18 Gäste getötet wurden.

Im Nordwesten des Landes kamen zudem sechs Soldaten ums Leben, als ein Sprengsatz an einer Straße explodierte. Im Osten Bagdads wurden acht Lastwagen-Fahrer getötet und zwei als Geiseln genommen.

Bereits am Dienstag kosteten Anschläge 24 Menschen das Leben. Die Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und Sunniten haben inzwischen das Ausmaß der Jahre 2006 und 2007 erreicht, als Zehntausende Menschen Attentaten zum Opfer fielen.

Vor zwei Wochen starteten die Streitkräfte eine Offensive gegen Al-Kaida-Extremisten und sunnitische Aufständische, die Teile der Provinz Anbar und der Stadt Falluja kontrollieren. Die Gruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) strebt die Errichtung eines Staates nach radikal-islamischen Vorstellungen im Grenzgebiet zu Syrien an. Maliki hatte in der vergangenen Woche einen Angriff auf Falluja angekündigt, sollte es Bewohnern und Stammesführern nicht gelingen, ISIL aus der Stadt zu vertreiben. (APA, 15.1.2014)