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Erntearbeit in einem Betrieb für medizinisches Cannabis, Sabaneta, Antioquia

Foto: EPA/Luis Eduardo Noriega

Bogota/Havanna - Bei den Friedensgesprächen mit der kolumbianischen Regierung hat die linke Rebellenorganisation FARC vorgeschlagen, die Produktion und den Verkauf verbotener Drogen wie Cannabis, Coca und Opium zu "regulieren".

Damit würden die "Ernährungs-, medizinischen, therapeutischen und kulturellen Qualitäten" dieser Kulturen anerkannt, sagte der führende FARC-Vertreter Pablo Catatumbo am Dienstag in der kubanischen Hauptstadt Havanna.

Das Vorhaben der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) sieht vor, der Bevölkerung in den betroffenen Anbaugebieten "Garantien und Sicherheitsbedingungen" zu geben. Dies würde eine Entmilitarisierung der Produktionsgebiete für die genannten Kulturen bedeuten sowie ein Ende der Regierungskampagne gegen diese Pflanzen, wie Catatumbo weiter erläuterte.

Die Regierung in Bogota wirft der FARC vor, eine bedeutende Rolle im Drogenhandel zu spielen. Die Guerilla bestreitet dies. Der Kampf gegen den Drogenhandel ist das dritte Kapitel bei den Friedensgesprächen, die im November 2012 in Havanna begannen. Bisher einigten sich beide Seiten auf eine Landreform sowie eine Regelung für die künftige politische Teilhabe der Rebellen. Weitere Verhandlungskapitel sind die Entwaffnung der Rebellen und die Entschädigung der Opfer.

Die Guerilla-Organisation FARC gründete sich im Jahr 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und ist die größte Guerilla in Kolumbien mit derzeit noch etwa 8000 Kämpfern. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten bis zu 600.000 Menschen getötet. Etwa drei Millionen weitere wurden vertrieben. (APA, 14.1.2014)