Oslo/Göteborg - Die russische Aktivistinnengruppe Pussy Riot präsentiert ihren vergangenes Jahr fertiggestellten Dokumentarfilm "Pussy versus Putin - Russian Riot Grrrls" auf dem 37. internationalen Filmfestival in Göteborg. Ihr persönliches Kommen angesagt hat zumindest das Regieduo Wassili Bogatow und Taisija Krugovych. Ob weitere Mitglieder der Gruppe nach Göteborg anreisen, ist derzeit noch offen.

Fix dürfte hingegen sein, dass jene zwei im Dezember vom russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin begnadigten Mitglieder der Gruppe, Nadescha Tolokonnikowa und Maria Aljochina, im Frühjahr nach Norwegen reisen. Laut der norwegischen Nachrichtenagentur NTB planen die beiden, den selben Streifen am 24. Mai in Bergen zu präsentieren. Sie bezeichnen den Film als "objektive Insider-Schilderung".

Tolokonnikowa und Aljochina wollen auf dem kurz davor stattfindenden Literaturfestival in Lillehammer auch das nach ihrer Freilassung Ende Dezember angekündigte Menschen- und Gefangenenrechteprojekt namens "Zona Prawa" vorstellen. Ebenfalls geplant ist laut NTB der Besuch einer Haftanstalt in Oslo und ein Fjord-Sightseeingprogramm. 

30 neue russische Filmproduktionen

Das nordische Filmfestival in Göteborg (24. Jänner bis 3. Februar) steht dieses Jahr ganz im Zeichen des russischen Films. Außer dem Pussy-Riot-Film stehen insgesamt 30 neue russische Produktionen im Programm, darunter zahlreiche kritische Werke. Eine weitere davon ist "Putin's Games", eine deutsch-israelisch-österreichische Koproduktion über mutmaßliche illegale Machenschaften im Zusammenhang mit den demnächst stattfindenden Olympischen Winterspielen in Sotschi. (APA, 14.1.2013)