Musiziert am 29. Jänner mit Natasa Mirkovic und den Jánoska-Brüdern: Sandra Pires.

Foto: Gloria Theater

Wien - Freunde anspruchsvoller Musik fühlen sich vom Theater Akzent ja nicht unbedingt magisch angezogen. Kabarett und Kindermusical bestimmen im 1989 als Arbeiterkammer-Ableger gegründeten Etablissement das Programm. Zwischendurch sind auch Außerirdische zu Gast: Am 10. Februar darf der offenbar unkaputtbare Erich von Däniken seine Theorien in der Theresianumgasse verbreiten. So weit, so na ja.

Und doch ist es ab und an angesagt, die Ohren zu spitzen. Während das Haus immerhin mit Festivals wie KlezMore und Wean hean kooperiert, setzt Geschäftsführer Wolfgang Sturm seit 2008 jeweils zu Jahresbeginn mit dem Festival In Between ambitionierterweise eigene musikalische Akzente: An drei Jännerabenden laden in Wien ansässige Musikerinnen zugereiste Kolleginnen auf die Bühne und musizieren in bisher nicht gehörten Konstellationen.

2014 stehen Musizierende weiblichen Geschlechts im Mittelpunkt, wobei nicht immer klar ist, wer genau den Part der indigenen Wienerin übernimmt. Wenn etwa die aus Bosnien stammende Sängerin Natasa Mirkovic mit den Jánoska-Brüdern aus Bratislava die in Osttimor geborene Sandra Pires, die ihre Treue zur Wahlheimat auch als Maria Trapp in The Sound of Music auf der Bühne der Volksoper bewiesen hat, gemeinsame Lieder anstimmt (29. 1.). Am 25. Jänner schließt sich die aus der Schweiz zugewanderte Sängerin und Jodelexpertin Christina Zurbrügg erstmals mit Kollegin Pina Kollars kurz.

Zum Auftakt lädt heute, Mittwoch, der aus Jelena Poprzan (Viola, Stimme), Ljubinka Jokic (Stimme, Gitarre) sowie Kontrabassistin Lina Neuner und Schlagzeugerin Maria Petrova bestehende Damenvierer die Wiener Underground-Chansonette Tini Trampler und ihre Dreckige Combo (verstärkt durch Netnakisum-Cellistin deeLinde) zu einem Abend der schrägen Duette, Terzette und wohl auch in Tutti-Besetzung intonierten Songperlen. (Andreas Felber, DER STANDARD, 15.1.2014)