Der US-Kabelanbieter Time Warner Cable hat erneut einen milliardenschweren Übernahme-Versuch des US-Medienkonzerns Charter Communications zurückgewiesen. Charter-Chef Tom Rutledge war am Montag an die Öffentlichkeit gegangen und hatte TWC inklusive Schulden mit mehr als 61 Milliarden US-Dollar (rund 45 Milliarden Euro) bewertet.

Das Gebot je Anteilschein von Time Warner Cable habe neben einer Barkomponente von 83 Dollar auch Aktien von Charter im Wert von etwa 49,50 Dollar umfasst, sagte der Manager. Der Aufsichtsrat von Time Warner Cable schlug das erneute Gebot des Konkurrenten einstimmig aus.

Zu wenig

Das sei bereits der dritte mangelhafte Vorschlag, hieß es in einer Stellungnahme. Time Warner Cable sei mehr wert. Das Gebot entspreche nur einem Faktor von sieben gemessen am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Diese Bewertung liege deutlich unter den jüngsten Transaktionen im Kabelsektor. Spekulationen über eine mögliche Übernahme von Time Warner Cable gibt es schon seit längerem. Neben Charter wurde auch Comcast als Interessent gehandelt.

Am Montag hatte Charter-Chef Rutledge ein Schreiben an den Chef von Time Warner Cable, Rob Marcus, geschickt, in dem er die Vorteile des Gebotes für dessen Aktionäre erläuterte. Das letzte Angebot habe er um Weihnachten herum gemacht, sagte Rutledge. Dies habe Marcus abgelehnt. Laut dem Schreiben hatte Time Warner Cable ein höheres Gebot mit einer größeren Barkomponente verlangt, was auf Widerstand von Charter traf. TWC hatte sich bei einem Gebot von insgesamt 160 Dollar je Aktie als grundsätzlich offen für eine Offerte gezeigt. (APA, 14.01.2014)