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Die Proteste in Bangkok gehen weiter. Dabei werden auch Pfeifen eingesetzt.

Foto: EPA/BARBARA WALTON

Bangkok - Regierungsgegner in Thailand haben am Dienstag diverse Ministerien und die Börse in der Hauptstadt Bangkok ins Visier genommen. Zehntausende demonstrierten gegen die Politik der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra und errichteten Blockaden rund um Regierungsgebäude. Ihre Aktionen blieben friedlich. Am Morgen marschierten Gruppen von Demonstranten von den sieben Protest-Camps zu den Ministerien. Die Mitarbeiter vieler Regierungsinstitutionen sowie der Notenbank suchten Ersatz-Büros auf, um den Protesten aus dem Weg zu gehen.

Yingluck regiert seit Montag vom Verteidigungsministerium außerhalb der Zwölf-Millionen-Metropole aus. Für Mittwoch hat sie die Parteien und Regierungsgegner zu Gesprächen eingeladen, um eine Verschiebung der für 2. Februar geplanten Neuwahlen zu diskutieren. Der Anführer der Proteste, Suthep Thaugsuban, lehnt eine Abstimmung generell ab und fordert stattdessen den sofortigen Rücktritt der Regierungschefin. 

Suthep droht mit Festnahme Yinglucks

Laut Suthep ist es Ziel der überwiegend der Oberschicht angehörenden Demonstranten, die Arbeit jeder Regierungsinstitution zu unterbinden. Sollte dies nicht möglich sein, würden Yingluck und Minister festgenommen. "Wir beginnen damit, ihre Wasser- und Stromleitungen zu Hause zu kappen", kündigte Suthep an.

Eine überwiegend aus Studenten bestehende Gruppe drohte, die Börse zu erstürmen. Zunächst kam es nicht dazu. Der Präsident der thailändischen Börse, Jarumporn Chotikasathien, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es seien Maßnahmen ergriffen worden, um im Notfall die Gebäude und die Handelssysteme abzusichern.

Yingluck wollte angeblich zurücktreten

Yingluck sei am Sonntag zum Rücktritt bereit gewesen, berichtete indes die Zeitung "Nation". Ihr Bruder Thaksin Shinawatra habe sie davon abgehalten. Thaksin war bis zum Militärputsch 2006 Regierungschef. Er lenkt die Geschäfte der Regierungspartei Pheu-Thai aus dem Exil, wie Regierungsmitglieder freimütig eingeräumt haben. Er lebt in Dubai, um einer zweijährigen Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs zu entgehen. Die regierungskritische Zeitung berief sich auf nicht genannte Quellen innerhalb der Regierungspartei. Die Opposition wirft Yingluck vor, eine Marionette ihres Bruders zu sein. (Reuters/APA, 14.1.2014)