Obmanndebatten in der ÖVP sind nichts Neues. Ein Überblick

Bild nicht mehr verfügbar.

Bereits Josef Riegler (Mitte), Bundesparteiobmann von 1989-1991, ortete "Heckenschützen" in seiner Partei. Er stellte auf dem Parteitag der ÖVP 1991 sowohl das Amt des Parteiobmanns, als auch das des Vizekanzlers zur Verfügung, da er nicht mehr über die "volle innere Loyalität" der ÖVP-Funktionäre verfüge.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Bild nicht mehr verfügbar.

Beliebter Austragungsort für Führungsdebatten ist seit jeher das Dreikönigstreffen, das in den Siebzigerjahren von Josef Taus eingeführt wurde. Er musste nach zwei Wahlniederlagen und einer innerparteilichen Reformdiskussion, die er selbst angestoßen hatte, als Bundesparteiobmann zurücktreten.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Auch Erhard Busek ging aus dem Dreikönigstreffen im Jahr 1995 nicht wirklich gestärkt hervor. Er wurde dort demontiert, nachdem er den Verlust von acht Mandaten zu verantworten hatte und damit erneut ins Schussfeld innerparteilicher Kritik gelangt war.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Wolfgang Schüssel versuchte Führungsdebatten gänzlich zu unterbinden und schuf geschickt jene Foren ab, in denen stets Kritik von den Landeshauptleuten geübt wurde. Ein Jahrzehnt lang gab es keine Obmanndebatte bis Schüssel 2007 als längstgedienter ÖVP-Chef den Parteivorsitz abgab.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wilhelm Molterer war parteiintern von Anfang an umstritten. Bei den vorgezogenen Neuwahlen im November 2008 musste er das schlechteste Wahlergebnis in der Geschichte der ÖVP verantworten. Er nahm seinen Hut nur einen Tag nach diesem Debakel. Zusammen mit dem "Kronprinzen" Josef Pröll stellte er sich damals den Medien. "Ich gehe einen Schritt zurück, du einen Schritt vorwärts, alles Gute und Gottes Segen", so Molterer.

Foto: BMF

Bild nicht mehr verfügbar.

Als 15. Parteichef der Volkspartei seit 1945 steht Michael Spindelegger nun einer Zerreißprobe gegenüber. Personelle Unklarheit herrscht aber nicht erst seit der Gesamtschuldebatte der vergangenen Woche, sondern schon längere Zeit. Spindelegger ist also angezählt, bis jetzt aber angesichts fehlender Alternativen noch unerlässlich. (ekk, derStandard.at, 13.01.2014)

Foto: APA/HERBERT PFARRENHOFER