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Grafik: APA

Wien - Die heimischen Tourismusbetriebe sehnen sich nach Schnee - für die aktuelle Wintersaison 2013/14 (November bis April) sind sie aber zuversichtlich: "Bis Ende Jänner wird es sicher wieder schneien - die Top-Skigebiete sind voll", sagte Hotelier und Branchensprecher Hans Schenner vor Journalisten. "Die Gäste aus dem Ostblock und die Hamburger stornieren nicht." Woran es mangelt, sind die Kurzentschlossenen: "Was uns jetzt wirklich fehlt, um die restlichen Betten zu verkaufen, sind die Tagesskifahrer", räumte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich ein.

Schuld daran sind die für die Jahreszeit viel zu hohen Temperaturen. "Da könnte rauskommen, dass wir im Jänner zwei bis vier Prozent Minus machen." Allerdings haben die Beherbergungsbetriebe dank der guten Schneelage im November einen fulminanten Saisonstart hinter sich. Zudem habe das Weihnachtsgeschäft heuer wegen der günstig gelegenen Feiertage bereits mit 21. Dezember angefangen, nicht wie im Vorjahr erst mit dem 25. bzw. 26. Dezember. "Wir haben ein Umsatzplus genau aus diesem Thema heraus", so der Branchensprecher.

Keine Stornos

In den Weihnachtsferien habe es "keine Stornos gegeben und auch keinen Preisnachlass", sagte Schenner. In den tiefer gelegenen Skigebieten sind die Hotelpreise derzeit aber sehr wohl im Keller: Das unter 800 Metern Seehöhe gelegene Gosau in der Region Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut etwa "macht zur Zeit halber Preis", so der Obmann. Generell macht sich die Branche noch keine Sorgen um die Attraktivität des Wintersporturlaubs: "Es waren noch nie so viele Skifahrer auf der Piste wie letztes Jahr - es wird mehr Ski gefahren, es gibt da keinen Rückgang", berichtete der Geschäftsführer der Bundessparte Tourismus, Rainer Ribing. Noch gehe es ein bisschen aufwärts, gleichzeitig werde aber auch die Leistbarkeit eines Skiurlaubs immer wieder hinterfragt, "was uns beunruhigt".

Mehr Nächtigungen

Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria stieg die Zahl der Nächtigungen zum Saisonauftakt im November um 1,5 Prozent auf 4,23 Millionen, die Gästeanzahl erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 1,7 Millionen. Entscheidend für die Entwicklung der gesamten Wintersaison sind allerdings die Monate Jänner und Februar. Sie generieren fast 50 Prozent der Winternächtigungen. Der November trägt nur rund 6 Prozent zum Gesamtergebnis bei. 

"Wenn der positive Trend in den nächsten Wochen noch durch eine bessere Schneelage verstärkt wird, steuern wir wieder auf ein sehr positives Saisonergebnis zu", schaut Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner in einer Aussendung optimistisch in die Zukunft. "Die ungewöhnlich milden Temperaturen sind derzeit zwar eine große Herausforderung für die Wintersportdestinationen. Dafür machen sich jetzt die Investitionen der vergangenen Jahrzehnte in perfekte Pistenpräparierung und Beschneiung umso mehr bezahlt." (APA/red, derStandard.at, 9.1.2013)