Arnheim - Die Vereinigten Arabischen Emirate haben einem aus Israel stammenden Spieler des niederländischen Fußball-Erstligisten Vitesse Arnheim die Einreise verweigert. Die Emirate hätten Verteidiger Dan Mori einen Tag vor der Abreise kein Visum erteilt, teilte der Klub am Montag mit. Das arabische Land erkennt Israel nicht an. Die Mannschaft reiste dennoch zum Trainingslager in den Ölstaat.
Vitesse entschied sich für die Abreise, da der Tabellenzweite der Ehrendivision mit dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV Testspiele vereinbart hatte. "Wir mischen uns nicht in politische und religiöse Fragen ein", begründete Vereinssprecherin Esther Bal im niederländischen Radio die Entscheidung. Es habe bereits eine Einreisezusage für Mori gegeben, diese sei jedoch kurzfristig zurückgezogen worden. Der niederländische Fußballbund (KNVB) wollte keine Stellung nehmen, da es sich um eine "politische Frage" handele.
"Kein Rückgrat"
Politische Parteien übten scharfe Kritik an der Vereinsführung. Auch jüdische Organisationen äußerten sich empört. Der christlich-demokratische Abgeordnete Pieter Omzigt meinte: "Vitesse ist ein Klub ohne Rückgrat, wenn er so etwas akzeptiert." Das niederländische Parlament will sich in den nächsten Tagen mit dem Fall beschäftigen.
Im vergangenen Oktober hatte der Schwimm-Weltverband FINA die Vereinigten Arabischen Emirate nach diskriminierenden Vorfällen gegen israelische Sportler verwarnt. Unter anderem sollen bei einem Weltcup Ergebnisse der Rennen mit israelischer Beteiligung nicht auf der Videowand veröffentlicht worden sein, um die Namen und die Flagge nicht zeigen zu müssen. Auch eine Siegerehrung sei ausgefallen. (sid/APA/red - 6.1. 2014)