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Felix Neureuther hat "einfach Gas gegeben".

Foto: AP/Trovati

Bormio – Der Ersatzslalom von Zagreb hat am Dreikönigstag in Bormio stattgefunden, im Flutlicht strahlte letztendlich Felix Neureuther. Der Deutsche hatte im zweiten Durchgang noch den Salzburger Marcel Hirscher abgefangen, aus dem Hundertstel einer Sekunde Rückstand wurde nach einer nahezu perfekten Fahrt ein Plus von 0,36. "Ich habe einfach Gast gegeben", sagte Neureuther nach seinem sechsten Weltcupsieg. Hirscher zollte dem Bezwinger Respekt, war mit sich im Reinen. "Ich habe alles gegen, da darf man zufrieden sein." Dritter wurde Italiens Manfred Mölgg.

Die weiteren Österreicher schafften es nicht in die Top-Ten, Reinfried Herbst und Mario Matt belegten die Plätze 12 und 13. Im Gesamt-Weltcup verkürzte Titelverteidiger Hirscher den Rückstand auf Leader Aksel Lund Svindal aus Norwegen auf 115 Zähler. Der Herren-Weltcup übersiedelt nun in die Schweiz, wo in Adelboden am Samstag ein Riesentorlauf und am Sonntag ein Slalom auf dem Programm stehen.

"Endlich tut mir nichts mehr weh"

Die nach tagelangem Schneeregen griffig-weiche Piste auf dem Zielhang der Stelvio stellte die Fahrer vor eine besondere Herausforderung. Zu harte Attacken wurden eher bestraft. Auch Hirscher hatte in Lauf eins schwer zu kämpfen, um eine Hundertstelsekunde Vorsprung auf Neureuther ins Ziel zu retten. Während Neureuther trotz Handverletzung dann in der Entscheidung einen nahezu perfekten Lauf hinlegte, konnte Hirscher nicht mehr zulegen.

"Letztes Jahr war Marcel im zweiten Durchgang noch stärker. Diesmal wollte ich den Spieß umdrehen und das ist mir gelungen", freute sich der zuletzt von einigen Verletzungsproblemen gequälte Neureuther. "Endlich tut mir nichts mehr weh. Hirscher hatte früh geahnt, dass es sich auf dem flachen Hang und der weichen Piste für ihn wohl nicht für den vierten Saisonsieg ausgehen werde: "Auf so einem Hang ist es schwer, sich von der Konkurrenz abzuheben."

Herbst kann Platz vier nicht halten

Reinfried Herbst, nach dem ersten Lauf trotz vorangegangenem, schweren Trainingssturz, Knieverletzung und Schmerzmittel sensationell Vierter, fiel auf Platz zwölf zurück. Mario Matt, zuletzt Sieger in Val d'Isere, verteidigte als 13. seine Slalom-Weltcupführung knapp vor Hirscher. "Auf so einem Schnee, wo nichts zurückkommt, habe ich immer Probleme", erklärte Matt seine schlechteste Saisonplatzierung.

Manfred Pranger wurde 21., der mit Rückenschmerzen angetretene Benjamin Raich kam über Platz 25 nicht hinaus. "Die Vorbereitung war bescheiden und damit das Rennen auch", erklärte der Tiroler. Positives gab es von Marc Digruber zu sehen, der als 17. sein bestes Weltcupergebnis ablieferte. (APA/red, 6.1.2014)