Wien - 718 Männer haben seit Einführung des Papa-Monats im öffentlichen Dienst vor zwei Jahren diese Möglichkeit in Anspruch genommen. Insgesamt haben damit 13 Prozent aller Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die seit dem Start Vater wurden, den Papa-Monat genutzt. Das geht aus den jüngsten Daten des Beamtenministeriums, die der APA vorliegen, hervor.

Insgesamt sind 718 Männern im Zeitraum 1. Jänner 2011 bis 30. November 2013 einen Monat nach der Geburt ihres Kindes zu Hause geblieben. Die meisten waren es im Ressort Inneres (251), Verteidigung (148) und Justiz (91). Im Bildungsressort wurden 84 Väter im Papa-Monat verzeichnet. Im Bundeskanzleramt waren es acht, im Rechnungshof neun und im Verwaltungsgerichtshof drei Männer.

Einführung in Privatwirtschaft weiter unklar

Jeder achte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, der ein Kind bekommen hat, hat die Möglichkeit zum Papa-Monat genutzt. Ob dieser in der neuen Legislaturperiode nun auch in der Privatwirtschaft eingeführt wird, ist offen, heißt es im Regierungsprogramm doch lediglich, ein solcher solle "geprüft" werden. Es wäre dabei vorgesehen, dass ein Monat des Kindergeldes, das Vätern zustünde, einfach auf die Wochen nach der Geburt vorgezogen würde.

Die Arbeitgeberseite war sich zuletzt bezüglich der Einführung eines Papa-Monats in der Privatwirtschaft uneinig. Während sich die Industriellenvereinigung weiterhin skeptisch zeigte, meinte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, man sei "bereit, ernsthaft zu verhandeln".

Frauenministerin - und zuvor auch in ihrer Funktion als Beamtenministerin - Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat die Einführung eines Papa-Monats auch in der Privatwirtschaft wiederholt gefordert. Im APA-Interview erklärte sie unlängst, sie wolle mögliche Vorbehalte der Wirtschaft oder von Familienverbänden in den nächsten Monaten zerstreuen: "Vielleicht schaffen wir es noch, ihn eigenständig zu etablieren. Es soll ja geprüft werden, wie sich die Frühkarenz am besten durchsetzen lässt." (APA, 6.1.2014)