Teheran - Mehr als 200 iranische Abgeordnete unterstützten eine Vorlage, nach der die iranische Regierung im Falle neuer Sanktionen gegen Teheran gezwungen werden soll, spaltbares Uran 235 auf 60 Prozent anzureichern. Wie die iranische Nachrichtenagentur FARS meldete, soll die Abstimmung darüber in den nächsten beiden Wochen stattfinden.
Das Mitglied des parlamentarischen Energieausschusses, Mehdi Moussavinejad, erklärte am Samstag, der Dringlichkeitsantrag zur Verabschiedung der Vorlage sei von 218 Abgeordneten unterzeichnet und dem Parlamentspräsidium übergeben worden. Das iranische Parlament (Majles) hat 290 Sitze.
Bei dem Ende November zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland in Genf erzielten Zwischenabkommen war vereinbart worden, dass Teheran Uran auf nicht mehr als fünf Prozent anreichert und die umstrittene Anreicherung auf 20 Prozent stoppt.
Experten zufolge kann ab einem Niveau von 20 Prozent aus schnell auf die für eine Atombombe nötigen etwa 90 Prozent angereichert werden. Eine 60-Prozent-Anreicherung wäre ein weiter Schritt näher an die Bombenfähigkeit.
Die Vorlage war bereits am 25. Dezember formuliert worden. Sie war eine Reaktion darauf, dass Washington weitere Unternehmen und Personen aus dem Iran auf seine schwarze Liste gesetzt hat. (APA, 5.1.2014)