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Ein Obdachloser in Washington wärmt sich an einem Heizgerüst.

Foto: AP Photo/Jacquelyn Martin

Washington/New York - Millionen Menschen in den USA haben sich am Wochenende für einige der kältesten Tage der vergangenen zwei Jahrzehnte gewappnet. Nach den Schneestürmen im Nordosten zum Jahreswechsel kommt jetzt noch arktische Kälte hinzu, die sich vom Mittleren Westen in den schneegeplagten Nordosten ausdehnt. In mehreren Staaten wurden für den Wochenbeginn Tiefstwerte vorausgesagt.

Der Nationale Wetterdienst warnte vor "Rekordkälte". In Chicago werden minus 29 Grad Celsius erwartet und in Pittsburgh minus 24 Grad Celsius. Bei den gefühlten Temperaturen von bis zu minus 50 Grad Celsius, verursacht durch eisige Winde aus Nordwest, könnten innerhalb von fünf Minuten in der Kälte Frostbeulen am Körper entstehen, warnten TV-Sender. Mindestens 13 Menschen kamen laut CNN durch die Kältewelle bereits ums Leben.

Elf von ihnen starben bei Verkehrsunfällen, von denen sich Hunderte ereigneten. In Wisconsin erlag ein Mann einer Unterkühlung. In Staat New York verschwand eine 71 Jahre alte, an Alzheimer erkrankte Frau aus ihrem Zuhause. Rund 90 Meter von ihrem Haus entfernt wurde sie tot aufgefunden, berichtete CNN.

Schutz für Obdachlose

Obdachlose suchten in Notunterkünften Schutz vor dem möglichen Kältetod. Die Stadt New York schickte mehr Mitarbeiter als sonst auf die Straßen, um den Menschen ohne Dach über den Kopf Hilfe anzubieten. Sobald die Temperaturen in der Millionenmetropole unter den Gefrierpunkt fallen, kommen Obdachlose ohne das sonst übliche Aufnahmeverfahren in Notunterkünften und Hilfszentren unter.

Weil Flugzeuge auf den vereisten Pisten nicht starten oder landen konnten, saßen weiter Tausende in den USA an Flughäfen fest. Am schwersten betroffen sind der O'Hare International Airport in Chicago und der Newark Liberty International Airport in New Jersey. Seit Beginn des Schneetreibens am Donnerstag waren laut dem Flugportal FlightAware.com mehr als 7.000 Flüge gestrichen worden. Allerdings unterscheidet die Website nicht zwischen technisch bedingten und durch das Wetter verursachten Ausfällen. An den Schaltern der Airlines bildeten sich lange Warteschlagen.

Schule in Minnesota gestrichen

Schüler im kälteerprobten Minnesota freuten sich indes über die Nachricht, dass der Schulunterricht für Montag wegen des Winterwetters gestrichen wurde. Schon am Freitag hatte das Schneetreiben nicht nur für Behinderungen und Unfälle gesorgt: In New York tummelten sich Hunderte warm eingepackte Menschen mit Schlitten, Kindern und Hunden. In der Hauptstadt Washington, wo der meiste Schnee am Samstag bereits geschmolzen war, schien die Sonne von einem strahlend blauen Winterhimmel. (APA, 5.1.2014)