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Noch lebt die Hoffnung auf einen Bewerb in Innsbruck.

Foto: EPA/DANIEL KARMANN

Innsbruck/Bischofshofen - Die Austragung des Bergisel-Springens in Innsbruck ist auch am Tag vor dem dritten Bewerb der 62. Vierschanzen-Tournee mehr als fraglich. Denn die Wettervorhersagen der ZAMG in Innsbruck (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) für die am Samstag geplante Weltcup-Konkurrenz versprechen weiterhin nichts Gutes.

Stürmischer Wind ab Samstagvormittag

Wetterexperte Josef Lang rechnete weiter mit einem klassischen Föhntag in Innsbruck wie er am Freitagvormittag mitteilte. "Im Süden stauen sich die Wolken. Das bedeutet, dass ab dem Samstagvormittag stürmischer Südwind aufkommen wird, der sich erst am Abend mit Einbruch der Dunkelheit legen wird", erläuterte Lang. Im Stadtgebiet werden Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometer erwartet. "Auch auf der Bergisel-Schanze werden diese Spitzen erreicht." 100 Stundenkilometer sind 28 Meter/Sekunde, ab Windspitzen über 16 m/sec ist ein Springen unmöglich. Am Sonntag soll es dann mit dem Föhn zu Ende sein und leichter Regen einsetzen.

"Wir werden am Samstag sicher bis um 15.00 Uhr im Stadion in Innsbruck sein. Man wird alles versuchen. Das ist man jedem Veranstalter schuldig", sagte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner im Vorfeld. Abgesehen von den vielen freiwilligen Helfern und der enormen Arbeit, die hinter so einer Veranstaltung steckt, muss man freilich auch die Position der Versicherung miteinbeziehen. Sollte der Wind für ein gewisses Zeitfenster nachlassen, könnte der Bewerb ja durchgeführt werden.

Bergisel-Stadion ausverkauft

Hinzu kommt, dass das Stadion mit heuer 22.150 Zuschauern bereits ausverkauft ist und man den vielen Fans natürlich einen Bewerb zeigen möchte. "Wir bereiten uns auf Innsbruck vor. Ich weiß aber auch, dass wir sehr anpassungsfähig sind. Wir werden uns keineswegs aus der Balance bringen lassen", erklärte Pointner, der allerdings als langjähriger Innsbrucker auch die Unberechenbarkeit des Windes hervorhob. "Die Prognosen sind eines. Ich persönlich glaube, dass es gehen wird." Am besten könne man sich noch auf feinfühlige Leute verlassen, die den herannahenden Föhn im Vorfeld spüren können.

Sollte sich das bisher in der Geschichte der Tournee einmalige Szenario von 2008 wiederholen, als die Innsbruck-Konkurrenz ebenfalls wegen Föhns abgesagt werden musste, könnte die Tournee wieder zur Drei-Schanzen-Tournee werden. Damals wurden in Bischofshofen zwei Einzelkonkurrenzen abgehalten.

Aus dem Pongau wird jedenfalls Grünes Licht vermeldet. "Wir sind jederzeit in der Lage, auch ein zweites Springen zu übernehmen. Die Schanze ist sprungbereit, wir haben keine Probleme mit dem Schnee", sagte Bischofshofen-Geschäftsführer Johann Pichler.

Für den Fall der Fälle könnte sich Pichler eine Variante mit Bewerben am Sonntag und Montag vorstellen: Denn eine frühere Anreise wäre mit extremen logistischen Problemen verbunden. "Bei uns ist Hochsaison, die Quartiere sind bis auf den letzten Platz ausgebucht", so Pichler. Aber an eine vorzeitige Absage in Innsbruck glaubt ohnehin niemand. (APA, 3.1.2014)