Wien - Die Symptome beginnen meist schleichend: Plötzliches Zittern einer Hand, depressive Verstimmungen oder Geschmacks- und Riechstörungen. Später folgen eingeschränkte Mimik, kleinschrittiger Gang und monotone Sprache.

Der Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Störungen. Dopamin-produzierende Zellen sterben ab und erzeugen einen Dopaminmangel im Gehirn. Die Ursachen für diesen Zelltod sind nach wie vor ungeklärt. "Am häufigsten ist Morbus Parkinson, eine idiopathische Erkrankung - das heißt ohne bekannte äußere oder genetische Ursache", erläutert Wolf Müllbacher,  Vorstand der Abteilung für Neurologie im Krankenhaus Göttlichen Heiland.

Spezielle Risikogruppen und präventive Maßnahmen, die vor der Erkrankung schützen gibt es nicht. Nur wenige Menschen erkranken in so jungen Jahren wie der Hollywood-Schauspieler Michael J. Fox, der bereits im Alter von 29 Jahren mit der Diagnose konfrontiert war. Bei über 60-Jährigen liegt die Zahl der Betroffenen derzeit bei ungefähr einem Prozent.

Gert F. war 78 als er vor vier Jahren die Diagnose erhielt. Bei dem pensionierten AHS-Lehrer begann es mit einem Zittern der rechten Hand und Schwierigkeiten beim Gehen. Heute kann kann der ehemalige Sportlehrer wieder Skifahren - "allerdings nicht mehr so gut über Buckelpisten", erzählt er.

Dopa-Pumpe oder tiefe Hirnstimulation

"Durch die Einnahme von Medikamenten kann Parkinson in seinem Fortschreiten verlangsamt und abgeschwächt werden", sagt Müllbacher. Eine möglichst frühe Therapie sei wichtig, um die Lebensqualität zu verbessern. Nach mehreren Jahren medikamentöser Behandlung kann es jedoch sein, dass Ansprechbarkeit auf die Tabletten abnimmt. "Hier können wir eine so genannte Dopa-Pumpe einsetzen, die die Wirkstoffe direkt in den Dünnarm einleitet, wo sie sofort wirken können", sagt Müllbacher.

Neben dem Setzen einer subkutanen Kanüle, gibt es alternativ auch die Möglichkeit der tiefen Hirnstimulation. Implantierte Elektroden stimulieren dabei bestimmte Gehirnregionen reduzieren so die Parkinson-Symptomatik.

Ehrenamtliche Mitarbeiter stehen Patienten im Orthopädischen Spital Speising präoperativ zur Seite. Patricia Schweitzer und Berivan Osso studieren Medizin und sind jede Woche zwischen drei und fünf Stunden für die Betroffenen da. (red, derStandard.at, 3.1.2014)