Im privaten Trash-Fernsehen zeigen sie jetzt eine schon ältere Reihe mit dem amerikanischen Celebrity-Muskelmann "Mr. T", wo er - launig eingedeutscht - Home-Videos kommentiert, auf denen sich Idioten aller Art schwere Verletzungen zufügen, indem sie etwa versuchen, mit einem Skateboard ein Stiegengeländer runterzufahren. Das ist meist amerikanisches Material.

Aber auch österreichische Silvesternächte böten reiche Ernte an hirnlosen Selbstbeschädigern: In Geinberg (OÖ) sprengte sich ein Mann vier Finger mit einem selbstgebastelten Böller weg. In Kufstein zerfetzte eine Rakete einem Mann ebenfalls vier Finger. In Bad Schallerbach schaute ein Mann nach, warum seine Raketenbatterie so unbefriedigend wenig Feuerzauber macht - und bekam einen Spätzünder ins Gesicht. In Oberpullendorf "fiel" ein Böller in einen Damenstiefel, was für schwere Beinverletzungen sorgte. In Deutsch-Wagram explodierte eine illegale "Kugelbombe", ein 54-Jähriger überlebte das nicht.

Eigengefährdung geht gern mit Fremdgefährdung einher. In Menschengruppen geworfene Böller sind verantwortlich für zahlreiche Knalltraumen, die sich in Hörverlust und Tinnitus (z. T. nicht reversibel) niederschlagen. So weit der Bericht von der Silvesterfront. Die Behörden verbieten immerhin die Einfuhr der gefährlichsten Kracher. Der schon vorhandene Vorrat darf allerdings bis 2017 aufgebraucht werden. Da hat jemand einen Knall. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 2.1.2014)